Wer Milchaustauscher füttert, steht beim Kauf vor der Qual der Wahl. Denn am Markt gibt es verschiedene Produkte. Tipps, woran Sie einen hochwertigen Milchaustauscher erkennen.
Der hohe Nährstoffgehalt in Vollmilch ermöglicht neugeborenen Kälbern gute Tageszunahmen und eine optimale Versorgung mit Energie, gut verdaulichem Eiweiß und Immunglobulinen. Doch birgt sie auch die Gefahr einer schnellen Übertragung von Krankheitserregern. In Zeiten guter Milchpreise ist das Vertränken von Milchaustauschern (MAT) zudem eine interessante Alternative. Denn auch damit ist eine effiziente und wirtschaftliche Kälberaufzucht möglich.
Das Ziel dabei ist, die...
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Der hohe Nährstoffgehalt in Vollmilch ermöglicht neugeborenen Kälbern gute Tageszunahmen und eine optimale Versorgung mit Energie, gut verdaulichem Eiweiß und Immunglobulinen. Doch birgt sie auch die Gefahr einer schnellen Übertragung von Krankheitserregern. In Zeiten guter Milchpreise ist das Vertränken von Milchaustauschern (MAT) zudem eine interessante Alternative. Denn auch damit ist eine effiziente und wirtschaftliche Kälberaufzucht möglich.
Das Ziel dabei ist, die Bestandteile der Vollmilch so gut wie möglich zu ersetzen. Denn in den ersten Lebenswochen ist die Milchtränke die Hauptnährstoffquelle für Kälber. Während der ersten Lebenswochen haben Kälber besondere Ansprüche an ihre Tränke, da sich ihr Verdauungsapparat noch in der Entwicklung befindet. Deshalb sollte man bei der Wahl des Milchaustauschers besonders auf die Qualität der MAT-Tränke achten. Sonst besteht die Gefahr von frühen Durchfällen und einer Unterversorgung der Kälber. Um das zu vermeiden, kann man vor dem Kauf eines MAT die Nährstoffgehalte, die Eiweiß- und Fettquellen sowie die Verarbeitung hinterfragen.
Was gehört hinein?
Auf den Verpackungen des Milchaustauschers müssen Angaben zu den Inhaltsstoffen und der Zusammensetzung stehen. Ein hochwertiger Milchaustauscher weist dabei folgende Werte auf:
22 bis 24 % Rohprotein
17 bis 18 % Rohfett
max. 0,1 % Rohfaser
max. 9 % Rohasche
100 mg Eisen/kg MAT
Wenig pflanzliches Protein zu Beginn
Fällt der Gehalt an Rohfaser höher aus als 0,1 %, kann das ein Hinweis auf bestimmte pflanzliche Proteinquellen sein, in der Regel Soja. Diese Sojabestandteile sind für junge Kälber jedoch nur schwer verdaulich. Eine Studie zeigte, dass Kälber, deren Milchaustauscher zu über 50 % aus pflanzlichem Eiweiß bestand, während der Tränkephase geringere tägliche Zunahmen hatten als Kälber mit Molke als Eiweißquelle im MAT.
Gut geeignet sind Produkte mit möglichst wenig pflanzlichem Eiweiß, bei denen Magermilch oder Molke verwendet wurden. MAT mit einem Magermilch-Anteil von mind. 50 % ist besonders für die ersten vier Lebenswochen gut geeignet, da Kälber diesen am besten verwerten können. Ist die Eiweißquelle Molke, gilt es genau auf den Ursprung zu schauen. Molke entsteht entweder bei der Verarbeitung von entrahmter Magermilch oder bei der Käseherstellung (Süßmolkenpulver). Die Süßmolke wiederum wird von Kälbern lieber aufgenommen.
Bei Milchaustauschern lohnt es sich, genau auf die Inhaltsstoffe und Zusammensetzung zu schauen. Gerade während der ersten sechs Lebenswochen ist Milchprotein als Eiweißquelle eine gute Wahl.
Eine proteinabgesenkte Multiphasenfütterung könnte Geld und Proteine sparen. Das hat eine praxisnahe Studie zu Einsparpotentialen in der Kälberhaltung ergeben.