Milchaustauscher mit weniger Eiweiß spart Kosten

Ein hochwertiger Milchaustauscher kostet viel Geld. Lässt sich da was einsparen? Diese Frage stellte sich Lukas ­Runnebaum in seiner Masterarbeit im Fachbereich Tier­ernährung an der Hochschule Osnabrück. Ziel der Arbeit war es, den Einfluss eines abgesenkten Proteingehaltes im Milchaustauscher (MAT) unter Zulage freier Aminosäuren während der gesamten Tränkeperiode zu untersuchen. 

Material und Methoden

Dafür erfasste er die Gewichte von 96 weiblichen Kälbern an den Lebenstagen 10, 30, 42, 54 und 67. Die Hälfte der Kälber bekam über die gesamte Tränkedauer einen normalen, hochwertigen MAT. Die anderen 48 Versuchskälber wurden ab dem 30. Lebenstag schrittweise auf den proteinreduzierten MAT umgestellt, bis sie ab dem 50. ­Lebenstag ausschließlich den neuen MAT erhielten. Dieser enthielt keine Magermilch und hat einen ­Proteingehalt von 17 % statt den üblichen 21 %. Außerdem wurden neben dem Eiweiß aus Milchbestandteilen auch pflanz­liche Eiweiße aus Weizen eingesetzt. Die schrittweise ­Umstellung der Milchaustauscher erfolgte computergesteuert über Tränkeautomaten mit zwei Vorrats­behältern und entsprechender Dosiertechnik.

Das Ergebnis: Zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe gab es keine signifikanten Unterschiede im Lebend­gewicht und in den Tageszunahmen. Durch den proteinreduzierten MAT konnte je Kilogramm Zuwachs 2 g ­Stickstoff eingespart werden. Abhängig vom Preisniveau reduzierte die Proteinabsenkung außerdem die Futter­kosten je Kalb um 4,55 bis 5,60 € während der gesamten Aufzuchtdauer. Für ein praxisreifes Konzept besteht noch weiterer Forschungsbedarf.

Quelle: M.Sc. Lukas Runnebaum, Prof. Dr. Heiner Westendarp, Hochschule Osnabrück