Die Geburtsstricke waren äußerlich sauber, doch der Abklatsch auf einem Nährboden brachte ein anderes Ergebnis: Das deutliche Keimwachstum auf den Agarplatten war ein Beleg für eine nicht ausreichende Desinfektion. Nutzt man solche Stricke für die Geburtshilfe, können Keime in den Uterus eingebracht werden, die dort ein perfektes Milieu zur Vermehrung vorfinden.
Die Folge davon ist häufig eine erhöhte Inzidenz für Puerperal-Erkrankungen, wie etwa eine...
Die Geburtsstricke waren äußerlich sauber, doch der Abklatsch auf einem Nährboden brachte ein anderes Ergebnis: Das deutliche Keimwachstum auf den Agarplatten war ein Beleg für eine nicht ausreichende Desinfektion. Nutzt man solche Stricke für die Geburtshilfe, können Keime in den Uterus eingebracht werden, die dort ein perfektes Milieu zur Vermehrung vorfinden.
Die Folge davon ist häufig eine erhöhte Inzidenz für Puerperal-Erkrankungen, wie etwa eine Endometritis (Entzündung der Gebärmutter) oder eine Pyometra (Gebärmuttervereiterung). Das wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit der betroffenen Kuh aus und kann zu einer tierärztlichen Behandlung führen.
Äußerer Scheidenbereich reinigen
Zur Vorbereitung der Geburtshilfe gehört nicht nur die ordentliche Reinigung der Kuh, sondern auch der Hände, Arme und der verwendeten Instrumente. Außerdem sollte man die Anzahl der Personen, die das Tier während der Geburt untersuchen, so gering wie möglich halten. Bei stark verschmutzten Tieren ist eine Reinigung mit Seife und Wasser im äußeren Scheidenbereich sinnvoll, im Anschluss ist die Anwendung eines schleimhautverträglichen Desinfektionsmittels ebenfalls vorteilhaft. Sowohl überschüssiges Wasser als auch Desinfektionsmittelreste sollten mit einem saugfähigen, sauberen Tuch entfernt werden. Einmaltücher sind wieder verwendbaren Handtüchern vorzuziehen. Hände und Arme sind unter fließendem Wasser gründlich zu reinigen und anschließend mit einem Desinfektionsmittel zu desinfizieren.
Stricke in die Waschmaschine
Das Tragen von langen Handschuhen bei der Geburtshilfe wird selbst unter Tierärzten kontrovers diskutiert. Aus hygienischer Sicht sind sie zu empfehlen, sie schränken aber das haptische Empfinden deutlich ein. Um eine erneute Verschmutzung des äußeren Genitales zu vermeiden, ist der Schwanz der Kuh mit einem Strick, z. B. am Halfter, zu befestigen. Verwenden Sie ausreichend Gleitgel. Dieses kann bei unsachgemäßer Lagerung oder unhygienischer Benutzung ebenfalls keimbelastet sein . Die Flaschen sind danach zu reinigen. Ein Waschgang in der Waschmaschine bei 90 °C ist für die Reinigung der Geburtsstricke in der Regel ausreichend, um schadhafte Mikroorganismen abzutöten. Geburtsketten können mit heißem Wasser gereinigt werden. Ihre Lagerung ist in einem extra dafür vorgesehenen Schrank oder einer verschließbaren Kiste, die selbst regelmäßig gereinigt werden, sinnvoll.
Wenn die Nachgeburt hängenbleibt und nicht abgeht, kann das schwerwiegende Folgen für die Kuh haben. Ab welchem Zeitpunkt müssen Tierhalter oder Herdenmanager eingreifen?
Neugeborene Kälber zuerst in einem darauf ausgelegten Bereich zu versorgen, kann die Arbeit und Beobachtung vereinfachen. Wir stellen zwei Praxisbeispiele vor.