Nicht nur an den Augen oder am dünnen Kot erkennen Sie kranke Kälber ganz schnell. Auch ihre Kopf- und Körperhaltung sagt einiges aus. Am liegenden und stehenden Tier lassen sich über zehn unterschiedliche Merkmale heranziehen, um die Gesundheit des Tieres zu bewerten.
Ist das Kalb vital und trinkt?
Das sind die wichtigsten Merkmale, die Sie täglich beim Stalldurchgang erfassen sollten:
Vitalität und Trinkverhalten: Gesunde Kälber spielen gern, toben mit den Artgenossen und sind...
Nicht nur an den Augen oder am dünnen Kot erkennen Sie kranke Kälber ganz schnell. Auch ihre Kopf- und Körperhaltung sagt einiges aus. Am liegenden und stehenden Tier lassen sich über zehn unterschiedliche Merkmale heranziehen, um die Gesundheit des Tieres zu bewerten.
Ist das Kalb vital und trinkt?
Das sind die wichtigsten Merkmale, die Sie täglich beim Stalldurchgang erfassen sollten:
Vitalität und Trinkverhalten: Gesunde Kälber spielen gern, toben mit den Artgenossen und sind neugierig. Wenn der Tränkeeimer kommt, stehen sie auf und trinken gierig. Bei ad libitum-getränkten Tieren kann das unter Umständen anders sein, weil sie womöglich gerade satt sind. Ist das Tier allerdings teilnahmslos, steht nicht auf und trinkt nicht, lohnt sich ein zweiter Blick. Für dieses Verhalten kann z. B. eine Blutübersäuerung infolge von zu viel Flüssigkeitsverlust verantwortlich sein oder das Kalb hat nach einer Schwergeburt noch Schmerzen.
Augen, Ohren, Nase: Gesunde Augen glänzen und tränen nicht. Sind die Augäpfel eingesunken und eine Hautfalte verstreicht nur langsam wieder, spricht das für einen starken Flüssigkeitsverlust infolge von Durchfall. Holen Sie in diesem Fall den Tierarzt. Hängen die Ohren schlaff herunter und bewegen sich kaum noch, stimmt etwas nicht. Ein schleimig, eitriger Nasenausfluss ist ebenfalls ein Zeichen für eine Infektion.
Fell und Haut: Ein gesundes Kalb hat sauberes, glattes und glänzendes Fell. Wenn eine hochgezogene Hautfalte am Hals oder über dem Auge direkt wieder glatt liegt, stimmt der Wasserhaushalt.
Kot: Normal ist ein pastöser Kot. Je flüssiger er ist, umso wachsamer sollten Sie werden. Durch den Flüssigkeitsverlust verliert das Tier rasant an Energie und Elektrolyten. Aber: Durchfall ist nicht gleich Durchfall. Bei sehr intensiv getränkten Kälbern kann z. B. auch die hohe Milchmenge für den dünneren Kot verantwortlich sein.
Alle Kälber anschauen
Erkrankt ein Kalb, sind meist bereits weitere betroffen. Deshalb ist es wichtig, beim Stallrundgang alle Tiere sowohl in Einzel- als auch in Gruppenhaltung intensiv anzuschauen und sofort zu reagieren, wenn das Kalb einmal nicht mehr aufsteht und nichts mehr trinkt. Der erste Griff ist dann zum Fieberthermometer. Gewöhnen Sie sich bei der Kontrolle im Stall eine gewisse Routine an, dann ist die Gefahr geringer, wichtige Merkmale zu übersehen.
Atmung und Husten: Hustet das Kalb, besteht Handlungsbedarf, selbst wenn es noch gut trinkt und frisst. Denn in vielen Praxisfällen entwickelt sich daraus eine Lungenentzündung. Fiebermessen, Abhören der Lunge mit dem Stethoskop und der Ruf nach dem Tierarzt sind dann vielfach ratsam.
Körpertemperatur: Normal ist eine Körpertemperatur bei Kälbern von 38,5 bis 39,5 °C. Schon eine geringe Überschreitung beeinträchtigt das Tier allerdings enorm und kann mit dicken, warmen, empfindlichen Gelenken einhergehen. Hat ein neugeborenes Kalb Untertemperatur, hilft eine Wärmelampe.
Nabel: Bei jungen Kälbern sollten Sie den Nabelstrang auf Entzündungen hin untersuchen. Er sollte weich und maximal so dick wie eine Zigarre sein. Tragen Sie zur Überprüfung am besten Handschuhe, um keine Keime einzubringen. Zieht das Tier dabei den Bauch ein oder tritt aus, kann das auf eine Entzündung hindeuten. Eine Desinfektion des Nabels sollte allerdings nur in Problembetrieben vorgenommen werden.
Wachstum: Ein Stillstand im Wachstum kann ebenfalls ein Signal dafür sein, dass mit dem Tier etwas nicht stimmt. Mit einer regelmäßigen Wägung, z. B. im Tränkeautomat, fällt Ihnen das schneller auf.
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