Die Milchpreise sinken. Und zwar in einem rasanten Tempo. Mehrere Molkereien kürzten die Milcherzeugerpreise deutlich. Die Frage ist, wie tief werden sie fallen? Wird sich der Milchmarkt wieder berappeln? Ein Blick auf das aktuelle Marktgeschehen zeigt den Trend für die kommenden Monate.
Milchpreis im Januar kräftig gesunken
Im Januar zahlen die Molkereien für konventionelle Milch nach aktuellen Schätzungen der AMI im Durchschnitt 56,8 Cent/kg an ihre Milcherzeuger aus und damit drei Cent weniger als noch im Dezember. Zwischen den einzelnen Bundesländern zeigen sich große Unterschiede. Während in Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Milchpreise überdurchschnittlich stark um 4,8 bzw. 5 Cent fielen, verringerten die Molkereien in Bayern das Milchgeld im Schnitt nur um 1,2 Cent auf 58,5 Cent/kg. Allerdings gab es im Süden Deutschlands einzelne Molkereien, die ihre Auszahlungen binnen eines Monats um bis zu 15 Cent reduzierten.
Die Milchpreise sinken. Und zwar in einem rasanten Tempo. Mehrere Molkereien kürzten die Milcherzeugerpreise deutlich. Die Frage ist, wie tief werden sie fallen? Wird sich der Milchmarkt wieder berappeln? Ein Blick auf das aktuelle Marktgeschehen zeigt den Trend für die kommenden Monate.
Milchpreis im Januar kräftig gesunken
Im Januar zahlen die Molkereien für konventionelle Milch nach aktuellen Schätzungen der AMI im Durchschnitt 56,8 Cent/kg an ihre Milcherzeuger aus und damit drei Cent weniger als noch im Dezember. Zwischen den einzelnen Bundesländern zeigen sich große Unterschiede. Während in Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Milchpreise überdurchschnittlich stark um 4,8 bzw. 5 Cent fielen, verringerten die Molkereien in Bayern das Milchgeld im Schnitt nur um 1,2 Cent auf 58,5 Cent/kg. Allerdings gab es im Süden Deutschlands einzelne Molkereien, die ihre Auszahlungen binnen eines Monats um bis zu 15 Cent reduzierten.
Für biologisch erzeugte Milch verringerte sich der Auszahlungspreis der Molkereien nach Hochrechnungen der AMI im Bundesdurchschnitt um leichte 0,4 Cent auf 62,8 Cent/kg. Im Norden Deutschlands fiel der Preis mit einem Rückgang von 1,2 Cent am stärksten aus. Trotz der vergleichsweise starken Kürzung führt Schleswig-Holstein mit einem durchschnittlichen Milcherzeugerpreis von 65,5 Cent/kg die Liste der Bundesländer weiter an. Im Süden (Baden-Württemberg) kürzten die Molkereien das Milchgeld im Schnitt nur um 0,2 Cent.
Preise werden noch weiter fallen
Dass die Milcherzeugerpreise in den kommenden Monaten weiter fallen werden, zeigen Marktindikatoren wie der ife-Rohstoffwert. Der sinkt im Februar
unter die 40-Cent Marke (siehe Grafik) und zeichnet damit die Entwicklung der Milchpreise fort. Auch Marktanalysten gehen zukünftig von noch deutlicheren Preisrückgängen aus. Grund für die Prognosen sind die in den letzten Monaten gesunkenen Preise an den Rohstoffmärkten. Der Preisverfall an den Märkten wirke sich rückwirkend auf die Milcherzeugerpreise aus, so Dr. Kerstin Keunecke, AMI Marktexpertin.
Es wird auf der Erzeugerebene in den kommenden Monaten zu deutlichen Preisrückgängen kommen, die sich zunächst noch verstärken werden.
Dr. Kerstin Keunecke, AMI
Auch der Biomarkt ist betroffen von Preisrückgängen. Die schwache Nachfrage hat die Preise gedrückt. Die Molkereien können das hohe Auszahlungsniveau daher nicht halten. „Der Preisrückgang wird für die ökologisch wirtschaftenden Erzeuger jedoch nicht so hoch ausfallen wie für die konventionellen Landwirte“, meint Michelle Kuhn, Produktmanagerin Milchwirtschaft (AMI).
Märkte im Blick behalten
Auf der LBV-Milchtagung am 22.Februar in Freising ordnete Jürgen Geyer vom Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) die aktuelle Lage am Milchmarkt ein. Wie es 2023 mit den Milchpreisen weitergehe, könne er nicht konkret sagen. Schließlich habe er keine Glaskugel. Er denkt jedoch, dass die Nachfrage am Markt wieder anziehen werde und sich auch die in letzter Zeit gestiegene Milcherzeugung reguliere. Diese Erwartungen dürfte vor allem durch die jetzt fallenden Milchpreise erfüllt werden. Dem scheinen sich die Marktexperten zumindest sicher.
„Es besteht mittlerweile Konsens darüber, dass im kommenden Quartal die Rohstoffpreise steigen werden, da mit einem deutlich geringeren Milchangebot durch die gesunkenen Milchpreise gerechnet wird“, berichtet Rik Loeters, Geschäftsführer Trigona Dairy Trade. Das alles seien jedoch nur Annahmen. „Es wird auf jeden Fall eine Achterbahnfahrt“, fasst er die Prognose zusammen.
Allem Anschein nach dürfte diese Entwicklung zu Beginn des zweiten Halbjahres wieder zu steigenden Milchpreisen führen. Alle Augen richten sich nun auf die weitere Entwicklung am regionalen und internationalen Milchmarkt. Wird Chinas Nachfrage bei der nächsten
Global Dairy Trade Auktion für steigende Preise sorgen? Wie wirkt sich die
derzeitige Trockenheit in Frankreich und Italien auf die Milchproduktion aus?
Wer den Markt gut im Blick behält, kann selbst Ableitung treffen, wie es mit den Preisen weiter geht. Dazu zählt die aktuelle Mengenentwicklung, die Rohstoffpreise und die Entwicklung am Spotmarkt. Hier das Wichtigste dazu in Kürze:
Die aktuellen Schlagzeilen:
Bundesweit mehr Milch abgeliefert
Saisonal steigt die produzierte Milchmenge in Deutschland weiter an. Mitter Februar erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,4 % mehr Milch als in der Vorwoche. Im Vergleich zum Vorjahresniveau liegt die Differenz bei 3,3 %.
Rohstoffmarkt etwas stabiler
- Magermilchpulver: Der Markt ist gekennzeichnet durch eine leicht festere und stabile Tendenz. Die Preise für Ware in Lebensmittelqualität zogen in der achten Kalenderwoche laut Berichterstattung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. Kempten etwas an. Ware in Futtermittelqualität hielt das Niveau der Vorwoche.
- Butter: Die Nachfrage nach abgepackter Butter (250 g) hat sich zur Mitte des Monats Februar beruhigt, berichtet Denis Straet, AMI Marktexperte. Zu Beginn des Monats hatte die deutliche Preiskorrektur für eine rege Nachfrage gesorgt. Kontraktbedingt bleiben die Preise stabil. Das geht aus den aktuellen Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse hervor. Der Preis für Blockbutter ist durch eine abwartende Haltung der Händler und weniger zustande gekommene Abschlüsse leicht gesunken.
Spotmilchpreise sinken weiter
Die Spotmilchpreise sind diese Woche weiter gesunken. In der neunten Kalenderwoche berichtet die DCA von Spotmilchpreisen im Bundesdurchschnitt bei 32 €/100 kg. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Rückgang von 1,50 €. Das verdeutlich einmal mehr die derzeitige Marktlage mit einer hohen Verfügbarkeit von Milch bei zeitgleich verhaltener Nachfrage.
Quellen: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank, MEG Milch Board, ZuivelNL