Die aktuellen Schlagzeilen:
Milchpreisvergleich: Wer zahlt am meisten?
Im
internationalen Milchpreisvergleich zeigt sich, wer bei den Auszahlungspreisen die Nase vorne hat. Und das ist im Vergleich zu 14 anderen europäischen Molkereien im September das DMK mit einem Auszahlungspreis von 61,37 €/kg. Das geht aus gesammelten Daten des niederländischen Branchenverbandes ZuivelNL und der European Dairy Farmers (EDF) hervor. Das Schlusslicht der Tabelle bilden die französischen Molkereien Danone und Sodiaal. Der direkte Vergleich der Milchpreise gestaltet sich aber aufgrund unterschiedlicher Bonuszahlungen schwierig.
Trotz der fallenden Preisnotierungen am Milchmarkt (siehe Marktbericht weiter unten) dürfte der durchschnittliche Milchpreis im kommenden Monat weiter leicht steigen, so der niederländische Branchenverband. Mehrere Molkereien hätten angekündigt, die Milchpreise im Oktober weiter anzuheben oder zumindest unverändert zu lassen.
Wie sieht es innerhalb von Deutschland aus?
Innerhalb von Deutschland liegt nach
Milchpreisbarometer des Fachmagazins topagrar die Molkerei Ammerland im September mit einem konventionellen Milchpreis von 62,50 € vorne. Das Schlusslicht im Süden bildet der Auszahlungspreis der Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG mit 51,50 €.
Auch bei den Biomilchpreisen führt die Molkerei Ammerland eG mit einem Auszahlungspreis von 68,00 € im September die Liste an, gefolgt von der Schwarzwaldmilch GmbH mit 63,00 €. Allerdings liegen der topagrar hier nicht die Zahlen aller Molkereien vor. Mehr zu den Milchpreisen im September können Sie in der letzten
Milchwoche nachlesen.
Milchanlieferungen erreichen bald saisonalen Tiefpunkt
Die Milchanlieferungen in Deutschland steuern auf ihren saisonalen Tiefpunkt zu – jedoch nicht kontinuierlich. Das geht aus aktuellen Zahlen der Zentralen Milch Berichterstattung (ZMB) hervor. In der 43. Kalenderwoche lieferten die Milcherzeuger 0,3 % mehr Milch ab als in der Vorwoche. Im Vergleich zum Vorjahresniveau vergrößerte sich die Differenz auf 2,1 %.
Butterpreis um 10 Cent gestiegen
Im Vorweihnachtsgeschäft lassen sich bei abgepackter Butter höhere Einkaufspreise realisieren. Nach Berichterstattung der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten steigt nach Neuverhandlung der Kontrakte der Preis für geformte Markenbutter (250 g) um 10 Cent im unteren und oberen Preissegment auf eine Spanne von 7,60 – 7,80 €/kg. Die Preise für lose Markenbutter (25 kg) fallen um 40 Cent im unteren und oberen Preissegment auf eine Spanne von 6,00 – 6,25 €/kg. Es wird von einer abwartenden Tendenz berichtet.
Genug Pulver, sinkende Preise
Der Markt für Magermilchpulver entwickelt sich derweil schwächer. Die Preise fallen sowohl für Pulver in Lebens- als auch Futtermittelqualität. Die Nachfrage steige wieder, berichtet Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB, in einem aktuellen Marktbericht.
Die Zahlungsbereitschaft der Einkäufer hat in der vergangenen Woche zunächst nach schwächeren Signalen vom Weltmarkt nachgegeben.“
Monika Wohlfarth, ZMB
Viele Endbenutzer müssen noch einen Teil ihres Bedarfs für November, Dezember und Q1-23 decken, berichtet auch Rik Loeters, Geschäftsführer von TrigonaDairyTrade. Bisher sei es für die Käufer eine weise
Entscheidung gewesen über den Sommer mit dem Einkauf zu warten. „Wir sehen viel Milch und „wir hören“, dass es einige Produkte (Käse und Pulver) mit Exportetiketten gibt, die in der EU herumschwirren.“ Das Angebot sei daher gedeckt.
Preislich wissen wir nicht, wo der Boden sein wird, aber in unseren Augen ist er Lava!“
Rik Loeters, TrigonaDairyTrade
Was heißt das für den Milchpreis?
Mit fallenden Pulver- und stabilen Butterpreisen zeichnet sich eine schwächere Tendenz der Milcherzeugerpreise in den nächsten Monaten ab. Das bestätigt auch der auf diesen Preisen beruhende Kieler Rohstoffwert Milch, der schon seit einigen Monaten einem kontinuierlichen Abwärtstrend folgt (mehr dazu
hier).
Spotmilchpreise im Schnitt leicht gestiegen
Am Spotmarkt sind die Preise laut DCA Berichterstattung zuletzt leicht gestiegen. In der 45. Kalenderwoche erhöhte sich der durchschnittlich gezahlte Spotmilchpreis um 25 Cent auf 56,5 €/100 kg. In den Regionen Deutschlands entwickelten sich die Preise jedoch uneinheitlich. Während in Süddeutschland der Preis um 50 Cent auf ein Niveau von 57,50 €/100 kg fiel, stieg der Preis in Norddeutschland um einen Euro auf 55,50 €/100 kg.
Quelle: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank, MEG Milch Board, ZuivelNL,
Etliche Milcherzeuger machen sich nächste Woche auf den Weg nach Hannover. Alle wichtigen Termine rund um die Milchkuh finden Sie hier auf einen Blick.