In dieser Woche stand das milchpolitische Frühshoppen in Berlin an. Der Milchindustrieverband richtete die Veranstaltung unter dem Motto „Vom Green Deal zur Farm2Fork – Und wer zahlt die Zeche?“ aus. Die fünf Diskussionsteilnehmer, Vertreter des BMEL, Verbänden, der Wissenschaft und Molkereiindustrie, waren sich bei einem Thema einig: so wie es gerade läuft, geht es nicht weiter. Die wichtigsten Aussagen der Tagung haben wir für Sie hier zusammengefasst:
In dieser Woche stand das milchpolitische Frühshoppen in Berlin an. Der Milchindustrieverband richtete die Veranstaltung unter dem Motto „Vom Green Deal zur Farm2Fork – Und wer zahlt die Zeche?“ aus. Die fünf Diskussionsteilnehmer, Vertreter des BMEL, Verbänden, der Wissenschaft und Molkereiindustrie, waren sich bei einem Thema einig: so wie es gerade läuft, geht es nicht weiter. Die wichtigsten Aussagen der Tagung haben wir für Sie hier zusammengefasst:
Milchpolitischer Frühschoppen 2022
Deutlich weniger Milch und im Gegenzug höhere Milchpreise – dazu könnte der Green Deals führen. Doch davon profitieren werden am Ende nur einige wenige Milcherzeuger.
Milchanlieferungen weiterhin deutlich unterm Vorjahr
Auch wenn die Milchanlieferungen saisonal weiter ansteigen, wird das Vorjahresniveau deutlich unterschritten. Laut Schnellberichterstattung der ZMB stiegen die Milchanlieferungen in der zweiten Kalenderwoche 2022 im Vergleich zur Vorwoche um 0,3 % an. In der Vorjahreswoche lag die abgelieferte Milchmenge um 2,3 % über dem diesjährigen Niveau.
Spotmilchpreise ziehen steil nach oben
In der vierten Kalenderwoche 2022 sind die Spotmilchpreise laut DCA um 3,50 €/ 100 kg auf durchschnittlich 52 €/100 kg gestiegen. In Süddeutschland zogen die Preise steiler an im Vergleich zu Nord- und Ostdeutschland.
- Süddeutschland: + 4,50 €/ 100 kg auf 53,5 €/ 100 kg
- Nord- und Ostdeutschland: + 2,50 €/ 100 kg auf 50,5 €/ 100 kg
Markt für Rohstoffe weiter fest
Der Markt für flüssigen Rohstoff ist derzeit sehr knapp. Das schlägt sich in den Preisen nieder. Magermilchkonzentrat wird zu anhaltend hohen Preisen gehandelt. Mager- und Vollmilchpulver wurden in der vergangenen Woche erneut zu höheren Preisen gehandelt. Die Nachfrage bleibt bei knapper Verfügbarkeit bestehen. Die Notierungen für Butter liegen für diese Woche noch unverändert hoch. Doch die Neuverhandlung der Kontrakte für Februar 2022 standen an. Im wöchentlichen Marktkommentar von Trigona Dairy Trade wurde von leicht gesunkenen Preisen berichtet.
Bulkware wie Magermilchpulver, Vollmilchpulver oder Butter erlebten im vergangenen Jahr einen Höhenflug der Preise, während die Preise hochwertiger Markenprodukte nicht so steil mitzogen. Die Differenz in der Wertschöpfung zwischen den Produkten schlägt sich auch in den unterschiedlichen Milcherzeugerpreisen der Molkereien wieder. Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes (MIV), äußerte sich kritisch zu der Preisentwicklung auf der im Anschluss zum „Milchpolitischem Frühshoppen“ stattfindenden Pressekonferenz: „Wenn Rohstoffe mehr Wertschöpfung erzeugen als ein hochwertiges verarbeitetes Produkt, kann dies nicht gesund sein!".
Rekordniveau: Rohstoffwert im Januar um 1,9 Cent gestiegen
Der auf den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver basierende Kieler Rohstoffwert ist im Januar 2022 um 3,6 % auf 54,3 Cent pro Kilogramm angestiegen. Das ist ein neues Rekordniveau! Der Rohstoffwert gilt als guter Frühindikator für die Milchpreisentwicklung in zwei bis drei Monaten
Mehr Wertschätzung für Milchprodukte
Für dieses Jahr prognostizierten die Experten zwar eine weitere Steigerung der Preise. Die Milchpreisindikatoren, wie der Kieler Rohstoffwert geben die Trends vor. Ob die stark gestiegenen Produktionskosten dadurch zu kompensieren sind, bleibt abzuwarten. Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes (MIV), mahnte, dass die Preise auch an den Verbraucher weitergegeben werden müssen.
Der Wert der Produkte und die Wertschätzung muss sich im Preis widerspiegeln“
Peter Stahl, Vorsitzender Milchindustrie-Verband (MIV), auf der Pressekonferenz zum milchpolitischem Frühshoppen
Milchpreise über 45 Cent: da ist es doch verlockend einen Teil der Milch langfristig hoch abzusichern. Ein Überblick was bei der Preisabsicherung drin ist.
Milchpreise über 40 Cent sind derzeit kein Grund zum Jubeln. Durch gestiegene Produktionskosten bleibt die Lage angespannt. Unter dem Strich profitieren die Milcherzeuger nicht von der guten...
Quellen: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade