Wann steigen die Milchpreise endlich wieder? Diese Frage haben sich in den letzten Monaten sicherlich viele Landwirte gestellt. Noch im Frühjahr hieß es, frühestens im Sommer, spätestens im Herbst würden die Auszahlungen wieder anziehen.
Im Juni und Juli verlangsamte sich der Rückgang der Milchpreise. Es ging zwar weiter abwärts, aber nicht im gleichen Tempo wie in den Monaten zuvor. Eine wirkliche Trendwende war jedoch nicht in Sicht. Eine schwache Nachfrage am Rohstoffmarkt sorgte für...
Wann steigen die Milchpreise endlich wieder? Diese Frage haben sich in den letzten Monaten sicherlich viele Landwirte gestellt. Noch im Frühjahr hieß es, frühestens im Sommer, spätestens im Herbst würden die Auszahlungen wieder anziehen.
Im Juni und Juli verlangsamte sich der Rückgang der Milchpreise. Es ging zwar weiter abwärts, aber nicht im gleichen Tempo wie in den Monaten zuvor. Eine wirkliche Trendwende war jedoch nicht in Sicht. Eine schwache Nachfrage am Rohstoffmarkt sorgte für keine Belebung im Handel mit Butter, Magermilchpulver und Co.
Erste positive Signale…
Die meisten Molkereien senkten im August ihr Milchgeld nicht weiter, einige Molkereien zahlten sogar etwas mehr (siehe
Milchwoche: Erste Molkerei wieder bei 50 ct). Ein erstes positives Signal – aber wird das anhalten?
Die Aussichten am Milchmarkt sind derzeit tatsächlich gar nicht so schlecht. Nach einer längeren Phase der Flaute am Rohstoffmarkt sind in jüngster Zeit wieder festere Tendenzen zu beobachten. Dies zeigt auch das letzte Auktionsergebnis der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade. Der Durchschnittspreis über alle gehandelten Milchprodukte stieg um 4,6 %.
Festere Tendenzen am Rohstoffmarkt
Auch in Deutschland ist die Nachfrage gestiegen. „Die Zahlungsbereitschaft der Einkäufer scheint zuzunehmen“, berichtet Monika Wohlfahrt, Geschäftsführerin der ZMB in einem aktuellen Marktbericht. Die Preise für Magermilchpulver in Futter- und Lebensmittelqualität sind in der vergangenen Woche leicht gestiegen. Aufgrund der Entwicklung der letzten Wochen kann jedoch nicht von einer klaren Trendwende gesprochen werden (siehe Grafik). Noch immer befinden sich die Preise auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Was heißt das für die Milchpreise?
Stimmen aus der Branche sind vorsichtig, was die Prognose für die kommenden Milchpreise angeht. „Klare Zeichen für einen Richtungswechsel fehlen“, schreibt Dr. Kerstin Keunecke, Marktexpertin Milch und Milchprodukte AMI Ende August in einem Marktbericht.
Klare Zeichen für einen Richtungswechsel fehlen.
Dr. Kerstin Keunecke
Als guter Indikator für die Milchpreisentwicklung gilt der ife-Rohstoffwert. Dieser liegt im August bei 34,3 Cent/kg und zeichnet eher eine Stabilisierung der Preise, als einen Anstieg in den kommenden Monaten vor.
Molkereien bekommen wieder mehr Milch
Die Milchanlieferungen sind zuletzt gestiegen und haben sich in der 36. Kalenderwoche nochmals stabilisiert. Nach Schnellberichterstattung der ZMB lieferten die Milcherzeuger innerhalb einer Woche 0,2 % mehr Milch ab. Die Differenz zum Vorjahresniveau beträgt 0,9 %.
Spotmarkt: Preise steigen
Die Spotmilchpreise sind in der 38. Kalenderwoche wieder gestiegen. Im Bundesdurchschnitt zahlten die Molkereien 45,75 €/100 kg. In Süddeutschland lagen die Zahlungen mit 46,5 €/100 kg über dem norddeutschen Niveau von 45,0 €/100 kg.
Die Spotpreise sind fest und bleiben fest.
Rik Loeters, Trigona Dairy Trade
Quellen: u.a. Trigona Dairy Trade, AMI, ZMB, Süddeutsche Butter und Käsebörse e.V., DCA, ife
Die Moore sollen wiedervernässt werden - doch so ohne weiteres einfach scheint dies nicht möglich. (K)ein Segen für die Milcherzeuger?
Im Süden ziehen erste Molkereien Milchpreise an ++ Anlieferung wieder stabiler ++ nationale Biomilchmenge steigt ++ Nachfrage nach Pulver und Butter wächst ++ Spotmilchpreise