Tierwohl 

Milchabsatz gefährdet: Mehr Tierwohl in Österreich nötig

Österreich möchte den frühzeitigen Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung u.a. mit einem Tierwohlsiegel fördern. Was bedeutet das für die Milcherzeuger?  

Die Milchkuhhaltung in Österreich ist bekannt für die kleinbäuerlichen Strukturen. Es gibt noch circa 25.000 milchkuhhaltende Betriebe. 20.000 Betriebe davon produzieren konventionell, darunter 9% in ganzjähriger Anbindehaltung und etwa 40 % in Kombihaltung.  Ab 2030 ist die ganzjährige Anbindung von Rindern dann ganz verboten.
Hintergrund ist unter anderem, dass Österreich 25 % der produzierten Milch nach Deutschland exportiert, wo die Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels an das Tierwohl von Jahr zu Jahr steigen. Neue Hilfs- bzw. Förderprogrammen sollen nun den Umbau der Rinderhaltung und das vorzeitige Ende der ganzjährigen Anbindehaltung fördern.

AMA-Gütesiegel für mehr Tierwohl

Die Agrarmarkt Austria (AMA) hat ein Gütesiegel für mehr Tierwohl entwickelt: Tierwohl +. Das Siegel soll neben strengeren Tierwohlstandards zusätzliche Kontrollen im Bereich des Tierwohls, der Dokumentation des Medikamenteneinsatzes und des Tiergesundheitsmonitorings in Zusammenarbeit mit dem Tiergesundheitsdienst garantieren. Für Milcherzeuger im AMA-Gütesiegel-Programm Milch ist die Anbindehaltung mit Zugang zur Weide, zu einem Auslauf oder einer sonstigen Bewegungsmöglichkeit an weniger als 90 Tagen pro Jahr ab 2024 nicht mehr zulässig.  Das Gütesiegel ist kompatibel mit der Initiative Tierwohl in Deutschland und soll so den zukünftigen Milchexport nach Deutschland...


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