20 Jahre Elite

Immer einen Tick voraus!

Elite hat in den vergangenen 20 Jahren immer wieder über innovative Produktionsstrategien berichtet und damit etliche Trends in der Milchproduktion mit initiiert.

Milchprofis benötigen fundiert recherchierte (Fach-)Informationen – diesen Wunsch haben viele von Ihnen vor 20 Jahren an uns herangetragen. Im Frühjahr 2003 haben wir Ihr Anliegen aufgegriffen und uns daran gemacht, Elite zu konzipieren. Im November 2003 sind wir mit der ersten Ausgabe der Elite gestartet, seitdem versuchen wir Sie immer wieder mit neuem Wissen und neuen Impulsen zu versorgen. In nunmehr 121 Magazinen, 23 Sonderausgaben und fünf Fachbüchern sowie zahlreichen Online-Artikeln haben wir im ­In- und Ausland in der Praxis, auf Kongressen und in Forschungseinrichtungen gesammeltes Expertenwissen aufbereitet, um Ihnen Tipps und Anregungen zur Weiter­entwicklung Ihrer Milchkuhbetriebe an die Hand zu geben. Etwas stolz sind wir aber auch darauf, dass wir im Lauf der Zeit immer wieder den ein oder anderen „Trend“ initiieren konnten.

Rückblick Trends und Meilensteine

Schon mit der allerersten Ausgabe im November 2003 haben wir uns mit zwei komplett neuen Themen beschäftigt: ­„Trockensteher einphasig füttern“ und „Frischabkalber während der ersten 21 Laktationstage viermal melken“. Auch haben wir uns in einem der ersten Elite-Hefte bereits mit dem Trockenstellen ohne Antibiotika auseinandergesetzt. Ein Thema, das uns auch heute noch intensiv beschäftigt – trotz aller Schnelltests (die ersten Stalltests dafür wurden 2013 aus den USA importiert) und vieler weiterer Tools, die wir Ihnen zwischenzeitlich in Elite vorgestellt haben.
Immer wieder gefragt haben wir in den vergangenen 20 Jahren Fütterungsexperten und Wissenschaft­ler, ob und wenn ja, wie sich Hochleistungskühe aus­­füttern lassen. Schon 2005 haben wir uns mit der ­Fütterung der 15.000 kg-Kuh beschäftigt. Zwischenzeitlich haben wir uns im­mer wieder mit Maßnahmen zur Verbesserung der Futterqualität (u. a. Shredlage in 2012), den Aspekten der Futteranalyse (großer Labor-Vergleichstest), der Rationszusammensetzung (u. a. Einführung der GVO-freien Fütterung und des CNCPS) beschäftigt. Zugegeben, manchmal scheinen die von uns ausgesuchten Themen vielleicht noch etwas weiter weg von der Praxis, doch in aller Regel finden diese Themen dann doch über kurz oder lang den Weg in die Kuhställe. Ein Beispiel: Seit 2015 haben wir uns mehrfach intensiv mit dem Thema Aminosäuren aus­einandergesetzt. Kürzlich wurde von deutschen Fütterungsexperten angekündigt, die Aminosäuren ab 2025 in der Rationsberechnung zu berücksichtigen.

Milchquote, Milchstreik, Milchkrisen

Sehr intensiv haben wir uns in den vergangenen 20 Jahren auch immer wieder mit Fragen des Herdenmanagements, denn hier liegt der größte Hebel zur Optimierung der Tiergesundheit. Weil uns in der Redaktion dieses Thema so am Herzen liegt, haben wir zwischenzeitlich Formate für praxisorientierte Fortbildungen entwickelt. Seit 2012 bieten wir jährlich u.a. eine intensive Fortbildung zum Elite Herdenmanager an. Dieses innovative Konzept des „Blended Learnings“ vereint die Vorzüge von Theorie (eLearning) und Praxis. Der große Vorteil dabei ist, dass jederzeit ein persönlicher Erfahrungsaustausch bei „echten” Treffen im Kuhstall möglich ist. Ein Austausch unter „Gleichgesinnten“ ist aber auch zumeist bei all den anderen Elite-Workshops und bei der alljährlich im Januar ausgerichteten Elite-Herdenmanagement-Konferenz gegeben!

Milchquote, Milchstreik, Milchkrisen

Unvergessen sind auch die Herausforderungen, die sich infolge der beiden Milchkrisen (2008 und 2016) bzw. der damit verbundenen geringen Milchpreise (im Norden sanken diese 2008 kurzfristig bis auf 22 Cent) ergeben haben. In diesen wirtschaftlich sehr angespannten Zeiten war es uns immer ein Anliegen, lösungsorientiert und konstruktiv zu berichten; zu versuchen, Ihnen mit gut recherchierten Informationen und der Bereitstellung von Expertenwissen weiterzuhelfen. Das werden wir auch In Zukunft so handhaben – versprochen!
Im Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre glaubt man kaum, welch unglaublichen Transformationsprozess die Milchbranche durchlaufen hat. Als wir mit Elite 2003 gestartet sind, erlaubte z. B. das Milchquotensystem kaum Entwicklungsperspektiven. Deshalb stieß im Jahr 2004 die Aussage von Berater Tim Koesling im Interview mit Elite, dass Familienbetriebe im Durchschnitt 100 Kühe melken werden, bei so manchem Milcherzeuger auf Unverständnis und auf Ablehnung.

Selbst zu zeiten der Milchquote (die 2015 ausgelaufen ist), haben sich schon viele Milcherzeuger mit einem möglichen Herdenwachstum beschäftigt … wir haben immer wieder solche Wachstums-Strategien kritisch diskutiert. (Bildquelle: elite)

Ausblick: KI, Nachhaltigkeit, Klimawandel …

Themen, die uns in jüngster Zukunft stärker beschäftigen werden, sind die Optimierung des Tierwohls (Haltungsformen, neue Stallbaukonzepte), die muttergebundene Aufzucht von Kälbern, das umfassende Thema Nachhaltigkeit (u. a. Energieautarkie), der Einzug der KI in die Kuhställe, die Auswirkungen des Klimawandels auf den Futterbau, die zunehmenden Anforderungen der Politik (GAP) und deren Einflüsse auf die Milchproduktion (z. B. Fruchtfolgen), der Arbeitskräftemangel.
Wie in den vergangenen 20 Jahren werden wir auch in den kommenden Jahren hierzu für Sie recherchieren. Denn in herausfordernden Zeiten benötigen Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger optimal an Ihre Bedürfnisse angepasste, fundierte Informationen und die neutrale ­Einordnung von neuen Entwicklungen!

KI macht‘s möglich: Kameras erkennen Kühe im Fressgitter. (Bildquelle: elite)

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Heute schon an morgen denken: Familie Dau zeigt mit einem neu gebauten Stall für ihre 150 Kühe, wie Tierwohl zukünftig aussehen kann.

 

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