Aufzucht
Kälberaufzucht: Einen Absetzknick vermeiden!
Passen die Aufzucht, nehmen Kälber stetig zu. Doch nach dem Absetzen fallen sie oft in ein Konditionsloch. Wie schaffen es die Kälber ohne Absetzknick?
Hohe Tageszunahmen sind das Ziel der Kälberaufzucht.
Häufig kommt es jedoch rund um das Absetzen zu einem Konditionsloch. Mit einem guten Tränke- und Haltungsmanagement lässt sich das verhindern.
Auch drei Monate alte Absetzkälber benötigen frische Luft und vertragen keine Zugluft.
Neben dem Kraftfutter haben sich Strukturfutter wie Kälberstroh oder Luzerneheu bewährt.
Obwohl viele Kälber am Ende der Tränkephase zunächst vital und fit sind, fallen einige nicht selten nach dem Absetzen in ein Konditionsloch. Die Tageszunahmen stagnieren, Erkrankungen können wieder vermehrt auftreten.
Welche Maßnahmen können bei der Aufzucht helfen, diesen Absetzknick zu reduzieren, damit sich die Kälber weiterhin gut und gleichmäßig weiterentwickeln können?


In der Tränkephase den Grundstein legen
Bereits mit dem Tränkemanagement wird der Grundstein für eine reibungslose Entwicklung gelegt. Denn nur wenn sich die Kälber während der Tränkephase gut entwickeln und ausreichend Futter aufnehmen, läuft die Absetzphase entspannt. Dabei sind folgende Tränkekurven denkbar:
- Empfehlung LAZBW: Die Kälber in den ersten drei Lebenswochen intensiv tränken (in jedem Fall mind. sechs bis acht Liter). Ab der sechsten Woche sollte die Tränke auf sechs bis acht Liter beschränkt werden, damit die Kälber tatsächlich anfangen ausreichende Mengen an Futter aufzunehmen. Bis zur 10. Woche abtränken.
- LWK NRW empfiehlt: In der 1. Lebenswoche ad libitum-Tränke anbieten, danach entweder weiter ad libitum oder rationiert. Dabei in der 2. bis 5. Lebenswoche acht bis zehn Liter Tränke (160 g MAT/l mit mind. 40 % Magermilchpulver) oder Vollmilch mit Ergänzer. Bis zur zehnten Woche linear abtränken.
- Eine Tränkedauer von zehn Wochen ist empfehlenswert, da vorher der Pansen noch nicht ausreichend entwickelt ist, um hinreichend Energie aus dem Festfutter zu ziehen.
- Die Kälber nicht in wenigen Tagen von sechs auf null Liter absetzen, sondern über ein bis zwei Wochen auf täglich zwei bis drei Liter reduzieren. In manchen Betrieben hat es sich bewährt, diese Menge zum Tränkeende in nur einer Mahlzeit anzubieten. Das kann die Futteraufnahme fördern und gegebenenfalls Arbeitszeit einsparen.
Zehn Wochen Tränkedauer gilt für Fleckvieh- und Holsteinkälber, auch wenn sie ausreichend Futter aufnehmen.

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