Kreuzungstiere aus den Rassen Jersey und Holstein Friesian (HF) sind für Weidehaltungssysteme am effizientesten. Sie erzielten im Vergleich zu reinen HF und zu einer Dreifach-Kreuzung aus HF x Jersey und Norwegian Red die höchste absolute Trockenmasseaufnahme, die höchste Milchleistung und den größten absoluten Gehalt an Milchinhaltsstoffen. Das konnten Wissenschaftler des Teagasc-Institut in Irland nachweisen.
Sie verglichen drei Jahre lang den Einfluss dieser drei...
Kreuzungstiere aus den Rassen Jersey und Holstein Friesian (HF) sind für Weidehaltungssysteme am effizientesten. Sie erzielten im Vergleich zu reinen HF und zu einer Dreifach-Kreuzung aus HF x Jersey und Norwegian Red die höchste absolute Trockenmasseaufnahme, die höchste Milchleistung und den größten absoluten Gehalt an Milchinhaltsstoffen. Das konnten Wissenschaftler des Teagasc-Institut in Irland nachweisen.
Sie verglichen drei Jahre lang den Einfluss dieser drei verschiedenen Genotypen und den Einfluss der Anzahl der Laktationen auf die Trockenmasseaufnahme, die Milchleistung und den Gehalt an Fett und Eiweiß, jeweils bezogen auf ihr Körpergewicht. Jeweils 40 Tiere von jedem Genotyp weideten im Versuchszeitraum auf der gleichen Anzahl an Weideparzellen, die standardisiert mit Weidelgras sowie mit und ohne Weißklee angelegt waren. Insgesamt konnten am Ende 208 Tiere in die Auswertung einbezogen werden.
Die Ergebnisse:
- Die Milchleistung war zwischen den Genotypen signifikant unterschiedlich (siehe Übersicht): Reine Holsteins zeigten auf der Weide mit 23,2 kg pro Kuh und Tag zwar die höchste Milchleistung der drei Genotypen, bei den absoluten Inhaltsstoffgehalten in der Milch ergab sich aber kein Unterschied. Die Kreuzung aus Jersey x Holstein erzielte 22 kg Milch pro Kuh und Tag, die Drei-Wege-Kreuzung aus HF x Jersey x Norwegisches Rotvieh 21,9 kg Milch (Übersicht).
- Inhaltsstoffe: Bei der Konzentration von Fett und Eiweiß in der Milch überzeugte zwar die Kreuzung Jersey x HF. Bei der absoluten Fett- und Eiweißmenge in kg pro Kuh gab es keine signifikanten Unterschiede mehr.
- TM-Aufnahme: Alle drei Genotypen erzielten bei der Trockenmasseaufnahme ein hohes Niveau, d.h. alle drei eignen sich für weidebasierte Haltungssysteme. Die absolut höchste Trockenmasseaufnahme registrierten die Forscher allerdings bei Jersey x HF.
- Energie-Aufnahme: Keine Unterschiede zwischen den Genotypen gab es dagegen bei der Nettoenergie-Aufnahme nach Abzug des Erhaltungsbedarfs (UFL).
Die Leistungen der drei Genotypen auf der Weide
Unabhängig vom Genotyp stiegen mit der Anzahl der Laktationen – wie erwartet – die Parameter Trockenmasseaufnahme, Milchleistung sowie Fett- und Eiweißertrag signifikant an. Auf die Fettkonzentration war dagegen kein Einfluss festzustellen, die Eiweißprozente kletterten von der 1. zur 2. Laktation und blieben danach gleich.
Unterm Strich zeigte die Kreuzung Jersey x HF für Weidesysteme die höchste Effizienz. Die Einkreuzung der Rasse Norwegisches Rotvieh beeinflusste dagegen wichtige Produktionskriterien negativ.
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