Sonne und hohe Temperaturen

So vermeiden Sie Hitzestress bei Kälbern!

Die aktuell hohen Temperaturen machen allen Tieren zu schaffen. Vergessen Sie jetzt nicht die Kleinsten auf dem Betrieb! Tipps, wie Sie Hitzestress bei Kälbern vorbeugen können.

Hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit können auch bei Kälbern Hitzestress auslösen. Kälber können bei drückendem" Wetter (hohe Luftfeuchtigkeit) schnell dehydrieren, da ihr Körper deutlich mehr Wasser enthält als der von ausgewachsenen Rindern und Kühen. Unter Hitzestress leidende Kälber können den eigenen Wärmehaushalt nicht mehr selbst regeln. Das kann massive Gesundheitsstörungen auslösen.

Höherer Energiebedarf bei Hitze

Bei hohen Temperaturen nimmt der Energiebedarf von Kälbern zu, gleichzeitig nehmen die Kälber aber weniger Futter auf. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt und die Kälber werden anfälliger für Krankheiten.

Zudem erhöht sich das Risiko einer Pansenübersäuerung, da die Kälber durch eine geringere Futteraufnahme weniger Speichel produzieren und der pH-Wert im Pansen absackt.

Was Sie tun können, um Ihre Kälber bei diesen hohen Temperaturen zu unterstützen:

  1. Wasser, Wasser, Wasser! Bieten Sie Kälbern reichlich frisches Wasser an. Ein Kalb braucht bei einer Temperatur von 32 °C etwa doppelt so viel Wasser wie bei 12°C. Tipp: Kontrollieren Sie anhand des Kots, ob die Kälber genug trinken. Ist der Kot trocken, trinken die Kälber zu wenig. Bieten Sie dann mehr Wasser in sauberer Qualität an!
  2. Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden: Schützen Sie die Kälber vor direktem Sonnenlicht indem Sie ein bewegliches, schattenspendendes Dach (Folie) über die Kälberhütten spannen oder platzieren Sie die Hütten im Schatten.
  3. Luft in die Iglus lassen: Öffnen Sie alle Öffnungen der Kälberiglus. Sie können die Iglus z.B. auch auf Backsteine oder ähnliches stellen, so kann von unten kühle Luft eindringen.
  4. Mit Sand einstreuen: Wenn möglich, streuen Sie die Iglus mit Sand ein. Sand leitet die Körperhitze schnell ab. Zudem zieht trockener, sauberer Sand weniger Fliegen an als Holzspäne oder Stroh.
  5. Freier Zugang nach draußen: Kälber sollten auf jeden Fall freien Zugang nach draußen haben. So können sie ihre Klimazonen selbst wählen.
  6. Zusätzliche Ventilation: Bringen Sie in Ställen zusätzliche Ventilatoren an (max. 2,5 m/Sek.).
  7. Fliegen bekämpfen: Bekämpfen Sie Fliegen im Kälberbereich, sodass Ihre Kälber nicht zusätzlich gestresst sind. Neben der Bekämpfung können Sie zudem die Tränkeeimer vor Fliegen schützen, z.B. mit Deckeln oder Haarnetzen.
  8. Mineralverluste reduzieren: Bieten Sie zusätzlich eine Elektrolyttränke an, um Mineralstoffmangel vorzubeugen.
  9. Genug Energie füttern: Erhöhen Sie die Konzentration des Milchaustauschers. Es besteht die Gefahr, dass die jungen Tiere sonst zu wenig Energie aufnehmen.
  10. Füttern im Kühlen: Füttern Sie zweimal am Tag, am frühen Morgen und am späten Abend, wenn es noch nicht oder nicht mehr maximal heiß ist.
  11. Ration anpassen: Leichte Kohlenhydrate produzieren weniger Körperwärme. Verfüttern Sie deswegen an heißen Tagen eher Heu oder Grassilage als Stroh.

Eine Klimatisierung für Vorwartebereich und Melkstand bzw. AMS lohnt sich! Tipps und Beispiele aus der Praxis.

Nehmen bereits neugeborene Kälber reines Wasser aus einem Eimer oder einer Schale auf, fördert das langfristig ihre körperliche Entwicklung.

Stallfliegen belästigen nicht nur Tiere und Menschen, sie sind auch unhygienisch und können Krankheiten übertragen. Was Sie jetzt tun können, bevor die Fliegen Überhand nehmen.


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