Nur wer Daten erfasst, auswertet und interpretiert kann Fehler entdecken und ausmerzen. Das Futtermittelunternehmen ForFarmers hat deshalb sein Auswertungstool RAP (Roboter-Analyse-Programm 2.0) weiterentwickelt, mit dem die Daten automatisch erfasst und kompakt...
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Nur wer Daten erfasst, auswertet und interpretiert kann Fehler entdecken und ausmerzen. Das Futtermittelunternehmen ForFarmers hat deshalb sein Auswertungstool RAP (Roboter-Analyse-Programm 2.0) weiterentwickelt, mit dem die Daten automatisch erfasst und kompakt ausgewertet werden können.
ForFarmers Beraterin Franziska Heile berät 35 bis 40 Melkroboter-Betriebe mithilfe des Roboter-Analyse-Programms.
(Bildquelle: Landwirtschaftsverlag GmbH)
Die ForFarmers Beraterin Franziska Heile betreut inzwischen 35 bis 40 Melkroboterbetriebe mithilfe des Analyse-Programms. Dabei spielt die Melkroboter-Marke keine Rolle, denn das Programm kann über Schnittstellen auf die Daten aller Robotermarken wie Boumatic, DeLaval, GEA, Lely und Lemmer zugreifen.
Was das Programm kann
Das Programm soll zurückliegende, aber auch Echtzeit-Produktionsdaten des Herdenmanagement-Programms sammeln. Auf Behandlungsinformationen der Tiere greift die Software jedoch nicht zu.
Die erfassten Daten werden dann in Grafiken übersetzt und können auf Einzeltier- oder Herdenbasis ausgewertet werden, auch eine Übersicht der Kühe gruppiert nach Laktationsnummer sowie -stadium ist möglich.
In vielen Kuhställen erhalten hochleistende Kühe durchaus 10 kg Kraftfutter über die Melkbox. Das ist nicht immer notwendig, um Melkroboter optimal auszulasten.
Neben der Milchleistung können u.a. die Anzahl der Melkungen, Verteilung der Roboterbesuche, Kraftfutterverbrauch pro 100 kg Milch, Restfutter pro Kuh und Tag oder auch das Verhältnis von Kraftfutterzuteilung zu tatsächlichem -verbrauch ausgewertet werden.
Die Grafiken zeigen neben den tagesaktuellen auch die Entwicklungen innerhalb der letzten sieben Tage an.
(Bildquelle: Landwirtschaftsverlag GmbH)
Die Grafiken (Tachometer oder Liniendiagramm) zeigen dabei neben den tagesaktuellen auch die Entwicklungen innerhalb der letzten sieben Tage an. Auch eine langfristige Darstellung (Monate, Jahre) ist möglich. „Auf einigen Milchkuhbetrieben arbeiten wir mit RAP 2.0 seit mehr als einem Jahr. So lassen sich nicht nur kurzfristige Umstellungen im HM oder bei Rationsänderungen erkennen, sondern auch nachvollziehen, ob Veränderungen im Management langfristigen Erfolg gebracht haben“, erklärt die Beraterin.
Ein Benchmark mit anderen Melkroboter-Betrieben z.B. aus der Region ist jedoch aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich.
Blick von außerhalb!
Die 85 Kühe von Hayo Tantzen aus Nordenham geben 10.700 kg Milch an zwei Robotern.
(Bildquelle: Landwirtschaftsverlag GmbH)
Milcherzeuger Hayo Tantzen aus Nordenham wird seit 1,5 Jahren von ForFarmers beraten und nutzt seitdem auch das Roboter-Analyse-Programm für seine 85 Kühe. „Für die tägliche Arbeit verwende ich die Daten des Melkroboters, aber um die Roboterleistung kontinuierlich zu kontrollieren das Analyse-Programm. Die Daten werte ich dann mit meiner Beraterin aus“, erklärt der Milcherzeuger.
Mithilfe der Auswertungen hat er beispielsweise die Kraftfutterkurve stetig angepasst, sodass die Färsen häufiger zum Melkroboter kommen und auch eine bessere Persistenz zeigen. „Leistung und Gesundheit passen. Das Analyse-Programm gibt mir die Sicherheit, dass z.B. Fehlentwicklungen schnell erkannt werden.“
Monitoring aus der Ferne
Sind die Robotereinstellungen passend? Lassen sich noch weitere Produktionskapazitäten am Roboter schaffen? Wie verhalten sich Kraftfutterzuteilung und tatsächliche Kraftfutteraufnahme der Herde? „Mithilfe der ermittelten Daten suchen wir Schwachstellen und decken weiteres Potenzial am Melkroboter auf. Je nach individuellen Zielen beraten wir dann die Milcherzeuger“, erklärt Franziska Heile.
„Bei meinen Beratungsbetrieben schaue ich in der Regel jeden Morgen kurz in die Daten.“ So ließen sich massive Abweichungen schnell erkennen.
Ansonsten fährt die Beraterin alle vier bis fünf Wochen auf die Betriebe. „Dabei schauen wir uns aber nicht nur die Leistung des Melkroboters an sich an. Vielmehr nehme ich regelmäßig alles rund um die Fütterung in Augenschein“, betont Franziska Heile. Als Beispiel nennt sie die Auswertung der Futteranalysen oder die Begutachtung der Grundfutterstöcke.
Mithilfe der ermittelten Daten werden Schwachstellen und weiteres Potenzial am Melkroboter gesucht.
(Bildquelle: Landwirtschaftsverlag GmbH)
Im Kraftfutterpreis inbegriffen
Auf die Milcherzeuger kommen, laut Beraterin, keine Kosten zu. Die Beratung und das Analyseprogramm werden allerdings über den Kraftfutterkauf bzw. -preis gedeckt.
Melkroboter-Betriebe können aber auch dann die Beratung in Anspruch nehmen, wenn sie noch einen Kraftfutter-Kontrakt bei einem Marktbegleiter gezeichnet haben. „Wenn die Milcherzeuger von uns beraten werden möchten oder dringend Hilfe benötigen, gehen wir auch in Vorleistung.“
Einige Milcherzeuger melken sowohl mit Melkroboter als auch im Melkstand. Was steckt hinter dieser Strategie?
Wiederkauen könnte ein nächster Parameter werden
Trotz der Möglichkeiten, die das Roboter-Analyse-Programm bereits jetzt bietet, soll das Programm auch künftig weiterentwickelt werden. So wird regelmäßig diskutiert, welche weiteren Daten für eine aussagekräftige Auswertung noch notwendig sein könnten. „Ein nächster wichtiger Parameter könnte die Auswertung der Wiederkauaktivität sein. Wir wollen in jedem Fall das Programm weiter an die Bedürfnisse der Melkroboter-Betriebe anpassen.“
Ein nächster wichtiger Parameter für das Roboter-Analyse-Programm könnte die Auswertung der Wiederkauaktivität sein.
(Bildquelle: Landwirtschaftsverlag GmbH)
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