In den ersten Stunden und Tagen nach der Kalbung ist die Futteraufnahme von Kühen häufig noch niedrig. Sie reduziert sich bereits in den letzten Tagen bevor sie abkalben merklich, auf etwa 7 bis 8 kg Trockenmasse am Tag der Kalbung und manchmal auch weniger.
Steigen Kühe
gleichzeitig zu dieser geringen Futteraufnahme mit einer hohen Milchleistung in die Laktation ein, fördert dies die Entwicklung von
Calciummangel und damit akutem sowie subklinischem
Milchfieber.
Die Kühe...
In den ersten Stunden und Tagen nach der Kalbung ist die Futteraufnahme von Kühen häufig noch niedrig. Sie reduziert sich bereits in den letzten Tagen bevor sie abkalben merklich, auf etwa 7 bis 8 kg Trockenmasse am Tag der Kalbung und manchmal auch weniger.
Steigen Kühe
gleichzeitig zu dieser geringen Futteraufnahme mit einer hohen Milchleistung in die Laktation ein, fördert dies die Entwicklung von
Calciummangel und damit akutem sowie subklinischem
Milchfieber.
Die Kühe brauchen nach der Geburt einige Zeit, bis sie hohe bzw. maximale Trockenmasseaufnahmen erreichen. In den ersten drei Wochen nach dem Kalben steigt die Futteraufnahme um etwa 1,4 bis 2,7 kg TM pro Tag.
Calcium: Bedarf und Aufnahme decken sich zu Laktationsbeginn nicht ausreichend
Zusätzlich zu ihrem Erhaltungsbedarf (ca. 25 g Calcium Ca pro Tag) benötigt eine Kuh zur Milchproduktion 3 g Ca pro kg Milch, für Kolostrum noch mehr. Bei einer Einstiegsleistung in die Laktation von beispielsweise 10 kg Milch entspricht der Gesamtbedarf mindestens 55 g Ca.
In einer Mischration für Frischmelker bzw. laktierende Kühe lauten die Empfehlungen für den Ca-Gehalt 6,5 g Ca/kg TM (Gruber Tabelle 2021). Damit die Kuh mit 10 kg Einstiegsleistung ihren Ca-Bedarf decken kann, muss sie theoretisch 8,5 kg TM fressen.
Liegt die Einstiegsleistung höher, z.B. bei 20 kg Tagesgemelk, was nicht ungewöhnlich ist, liegt der Bedarf bereits bei 110 g Ca. Die Kuh müsste zur Bedarfsdeckung 17 kg Trockenmasse fressen und das ist in den ersten Tagen p.p. unrealistisch.
Zudem müssen die Kühe das gefressene Calcium auch absorbieren und in die Milchsynthese steuern. Gerade bei älteren Kühen lassen diese Leistungen jedoch nach.
Was kann man tun?
Neben der bedarfsgerechten Fütterung in Trockenstehzeit und Transitphase, die auch einer fütterungstechnischen Milchfieberprophylaxe gerecht wird (siehe empfohlene Artikel unten), unterstützt man die Kühe mit den folgenden Punkten bei der Calciumaufnahme:
- Eine hohe Futteraufnahme fördern: Den Kühen in der Frischlaktierenden-Gruppe die Futteraufnahme durch eine schmackhafte Ration, ausreichend Futtervorlage und viel Fressplatz pro Kuh so gut es nur erleichtern.
- Calcium zur freien Aufnahme anbieten: Es bewährt sich in vielen Praxisbetrieben, den frischlaktierenden Kühen Calciumcarbonat oder Futterkalk zur freien Aufnahme anzubieten. Beispielsweise aus einem 20 l-Eimer in einer stabilen Halterung. Die Kühe nehmen diesen tatsächlich gezielt auf, wenn sie ihn brauchen. Futterkalk ist dabei schmackhafter als reines Calciumcarbonat. Es funktioniert jedoch beides.
Quelle: Hilmar Zarwel
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