Rund die Hälfte aller Mehrkalbskühe weist subklinisches Milchfieber auf. Das ist nicht nur schlecht für die einzelne Kuh, denn sie hat ein deutlich höheres Abgangsrisiko als eine Kuh ohne Stoffwechselstörung. Auch auf Herdenebene sind die Folgekosten hoch (Milchausfall, Folge-Erkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen). Was hilft? Sich aus dem Strauß der Vorbeugemaßnahmen ein Paket zusammenstellen, das zur eigenen Herde passt.
Fütterungsberater Dominik Bützler erklärt im...
Rund die Hälfte aller Mehrkalbskühe weist subklinisches Milchfieber auf. Das ist nicht nur schlecht für die einzelne Kuh, denn sie hat ein deutlich höheres Abgangsrisiko als eine Kuh ohne Stoffwechselstörung. Auch auf Herdenebene sind die Folgekosten hoch (Milchausfall, Folge-Erkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen). Was hilft? Sich aus dem Strauß der Vorbeugemaßnahmen ein Paket zusammenstellen, das zur eigenen Herde passt.
Fütterungsberater Dominik Bützler erklärt im Elite-Stallgespräch die Möglichkeiten und Milcherzeuger Martin Gräf zeigt, welche Prophylaxemaßnahmen er in seiner 240-köpfigen Milchkuhherde umsetzt.
Im Stall bei Familie Gräf
Frage und Antwort aus dem Live-Gespräch
Während des Live-Termins hatten die Zusehenden die Möglichkeit, Berater und Milcherzeuger ihre Fragen direkt zu stellen. Sehen Sie hier die Antworten auf Fragen wie: Wie setzen sich die Rationen auf dem Betrieb Gräf zusammen? Wann sollte man einen Phosphor-Bolus ergänzen? Ist Heu in der Vorbereitergruppe kontraproduktiv?
Offengeblieben war, ob man Calcium-Boli in einem Kuhtrunk, nach der Kalbung gegeben, auflösen kann. Tierarzt Nico Beckers-Schwarz, Tierarztpraxis LandVet, sagt dazu: „Der Bolus löst sich im Pansen sowieso in Flüssigkeit auf. Die Arbeit, den vorher klein zu machen, kann man sich getrost sparen!“ Er rät dringend, bei der Auswahl des Bolus den Preis pro Gramm Calcium zu vergleichen, denn die Wirtschaftlichkeit der Produkte unterscheide sich stark.
Behandeln ist immer so viel teurer – Milchfieber vorzubeugen spart Geld und Arbeitszeit!
Dominik Bützler, Fütterungsberater
Fazit
Dominik Bützler bringt es noch einmal auf den Punkt: „Eine präventive Fütterung kostet ungefähr 30 Euro pro Kuh und Monat. Aber jeder Bolus schlägt mit rund 10 Euro zu Buche, plus Arbeitszeit, plus eventuell Tierarztkosten – Milchfieber gar nicht erst entstehen zu lassen, ist so viel sinnvoller als jede Behandlung und spart Zeit und Geld!“
In unserer
Mediathek finden Sie alle weiteren bislang veröffentlichten Stallgespräche, unter anderem:
Trockensteher und Frischabkalber müssen bestmöglich versorgt werden. Wie das auch Tierzahlen bis 150 Kühe gelingt, diskutieren wir mit zwei Experten.
Die Fütterung muss zeitnah kontrolliert werden. Nur so lassen sich Fehler schnell beheben. Tipps und Anleitungen für die wichtigsten Tests im Video!
Viele Milcherzeuger haben mittlerweile eine Lüftung im Stall eingebaut. Doch wie prüft man, ob auch tatsächlich genügend kühlende Luft bei den Kühen ankommt?