Blockabkalbung
Blockabkalbung: Zu wem passt es?
Mit saisonaler Abkalbung kann Grundfutter von der Weide am effizientesten genutzt werden. Nicht nur bei hohen (Kraft-)Futterkosten ist das interessant.
Weidegras ist eins der günstigsten Futtermittel. Wenn Milcherzeuger den Energiebedarf ihrer Kühe dem Aufwuchs auf der Weide anpassen, können sie bei den Futterkosten bares Geld sparen. Das geht zum Beispiel über die Blockabkalbung (saisonale Abkalbung), bei der die gesamte Herde in einem kurzen Zeitraum über neun bis elf Wochen kalbt. Denn: Kalbt eine Kuhherde zum Vegetationsbeginn ab, fällt die Hochlaktation mit dem höchsten Futterzuwachs und Energiegehalten sowie mit der besten Weidequalität zusammen.
Welche Voraussetzungen benötigen Milcherzeuger, die dieses System fahren wollen? Antworten gibt Dr. Andreas Steinwidder vom Bio-Institut am Lehr- und Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein.

1. Einstellung: Wer saisonale Abkalbung umsetzen möchte, muss sich im Klaren sein, dass es arbeitsintensive und arbeitsärmere Monate gibt. Während den Arbeitsspitzen müssen genügend Arbeitskräfte vorhanden sein. Besonders während der Abkalbezeit erfordert die Tierkontrolle sowie das Versorgen und Tränken der Kälber deutlich mehr Arbeitszeit als sonst. Der erhöhte Arbeitskraftbedarf muss vorab geplant sein. Möglich ist z. B., dass während dieser Zeit Praktikanten aushelfen. Im Gegenzug folgt auf die arbeitsintensiven Zeiten etwas mehr Ruhe, die sich z. B. für Familienurlaube anbieten.
Die richtigen Kühe mit Weidegenetik
2. Weidegenetik: Nicht alle Kühe sind für die saisonale Abkalbung geeignet. In Vollweideregionen können Kühe mit „Weidegenetik“, also gute Graserinnen, das Potenzial der Weide am besten ausschöpfen. Optimal sind z. B. Kühe mit einer Milchleistung um 25 kg/Tag, die nicht zu schwer und zu groß sind. Diese Kühe kalben von März bis April ab. Ab Vegetationsbeginn gehen sie auf die Weide.
Für höherleistende Herden gilt: Sie kalben idealerweise etwas früher in den Wintermonaten (Dezember bis Februar)...
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