Praxistipp

„One man“-Behandlungsstand

Sie sind alleine im Betrieb und eine Kuh muss dringend behandelt werden? Mit einfachen Fangständen kann eine einzelne Person die Kuh fixieren und versorgen.

Ausgerechnet wenn man alleine im Betrieb ist, braucht eine Kuh dringend eine Infusion oder es steht sogar eine Operation an. Genau in solchen Situationen müssen Milcherzeuger möglichst schnell reagieren. Das brachte David Kuhrmann (Agrarbetrieb Grüne Aue e.G.) auf die Idee, einen auf die Größe seiner Kühe angepassten Behandlungsstand zu planen. Hergestellt wurde dieser schließlich von einer örtlichen Baufirma, ganz nach den Wünschen des Betriebsleiters.
Der Behandlungsstand erfüllt nun mehrere Zwecke: Durch die beiden seitlich schwenkbaren Gitter aus verzinktem Eisen kann er eine Kuh alleine zum Fressgitter steuern und dies von hinten mit einem angebrachten Drahtseil schließen. Außerdem dient ein Vierkantrohr dazu, die beiden Gitter miteinander zu verbinden. So steht die Kuh ruhig und das Tier ist von allen vier Seiten erreichbar. Die beiden Gitter sind jeweils mit einem leicht zu öffnenden Tor versehen, damit z. B. sicher ein Kaiserschnitt ­durchgeführt werden kann.
Der Behandlungsstand ist in einer separaten Strohbox im neuen Reproduktionsstall installiert. Diese steht die meiste Zeit leer, ist von allen übrigen Strohboxen des Stallneubaus leicht erreichbar und wird in der Regel nur bei Notfällen beansprucht.

Behandlungsstand in vorhandenen Ställen integrieren?

Klaus Dann hat auf seinem Milchkuhbetrieb einen Behandlungsbereich in der Krankenbox nachgerüstet. Das ist vor allem bei vorhandenen Ställen mit wenig Platz eine gute Möglichkeit. (Bildquelle: Thiemann)

Ist kein zusätzlicher Platz vorhanden, so kann dennoch mit einfachen Mitteln ein Behandlungsbereich in vorhandenen Ställen nachgerüstet werden. Der Milchkuhbetrieb Dann hat beispielsweise in seiner Krankenbox die Möglichkeit, in einer Ecke eine Kuh zu fixieren. Im Vergleich zum Agrarbetrieb Grüne Aue e.G. wird die Kuh bei Familie Dann jedoch lediglich mit einem einzigen schwenkbaren Gitter zum Fressbereich gesteuert. Das Gitter wird anschließend mit einem Strohband befestigt, bis die Kopfbefestigung auf Fangstellung steht.
Ein großer Vorteil dieser Art von Fressgitter ist, dass es weit nach unten reicht. Die Kuh könnte sich so gefahrlos hinlegen. Problem bei diesem Behandlungsbereich ist jedoch, dass die Kuh nur von hinten und der linken Seite gut erreichbar ist. An die rechte Seite grenzt der Boxenlaufstall der Jungrinder. Mit Absicht ist die gesamte Krankenbox nur mit Schrägfressgittern ausgestattet, damit die Problemkühe eine möglichst hohe Futteraufnahme erreichen und am fressen bleiben.
Quelle: David Kuhrmann, Jessen; Klaus Dann, Bad Wünnenberg

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