Bei der Ad libitum-Tränke haben Kälber den ganzen Tag über Milch zur freien Aufnahme zur Verfügung. Wird Vollmilch vertränkt, besteht die Gefahr, dass die Tränke verdirbt. Besonders an warmen Frühlingstagen oder im Sommer kann das zu einem Problem werden.
Eine Lösung ist die Ansäuerung der Tränke. Durch das Ansäuern bleibt die Qualität der Tränke über den ganzen Tag gleich. Außerdem verbessert die Ansäuerung die Verdaulichkeit, sodass Kälber die Tränke auch gut kalt...
Bei der Ad libitum-Tränke haben Kälber den ganzen Tag über Milch zur freien Aufnahme zur Verfügung. Wird Vollmilch vertränkt, besteht die Gefahr, dass die Tränke verdirbt. Besonders an warmen Frühlingstagen oder im Sommer kann das zu einem Problem werden.
Eine Lösung ist die Ansäuerung der Tränke. Durch das Ansäuern bleibt die Qualität der Tränke über den ganzen Tag gleich. Außerdem verbessert die Ansäuerung die Verdaulichkeit, sodass Kälber die Tränke auch gut kalt aufnehmen können. Ob eine Ansäuerung notwendig ist, ist betriebsindividuell. Empfehlenswert ist eine Ansäuerung, wenn
- die Qualität der Milch nicht einwandfrei ist;
- bei hohen Temperaturen und
- wenn die Eimer nicht regelmäßig gereinigt werden (können).
Ist die Milchqualität gut, muss nicht unbedingt angesäuert werden. Auch Kolostrum und Milchaustauscher benötigen keine Ansäuerung.
pH über 5,5 ist ein Muss
Kälber können ab dem zweiten Lebenstag mit angesäuerter Vollmilchtränke gefüttert werden. Gut ist es, die Dosierung über zwei Tage langsam zu steigern, damit die Kälber über ca. zwei Tage langsam an die Ansäuerung gewöhnt werden. Die üblichen Ansäuerungsprodukte enthalten meist Propion-, Zitronen- oder Ameisensäure. Die Mittel gibt es sowohl in flüssig als auch als Pulver. Folgende Schritte sind beim Ansäuern sinnvoll:
- Benötigte Menge an Tränkemilch nach dem Melken abfüllen.
- Benötigte Menge an Ansäuerungsmittel in eine kleine Menge kalte Milch (15°C) einrühren. Je nach Produkt sind unterschiedliche Mengen für die Dosierung notwendig. Wichtig ist, bei der Dosierung die Herstellerangaben zu beachten.
- Anschließend die gesamte Tränkemilch mit dem Vorgemisch anrühren. So flockt die Milch nicht aus und man erreicht die bestmögliche Vermischung.
- Den pH-Wert nach jedem Anmischen kontrollieren, da die Dosierungen der Hersteller manchmal etwas zu stark ansäuern. Der pH-Wert sollte stets über 5,5 liegen. Das begrenzt das Bakterienwachstum und schmeckt den Kälbern noch. Dafür eignen sich digitale pH-Meter sehr gut. Diese sind wesentlich genauer als Teststreifen, müssen allerdings unbedingt regelmäßig neu kalibriert werden, weil die Genauigkeit schnell nachlässt.
- Liegt der pH-wert über 5,5, kann die Tränke lauwarm oder kalt in die Nuckeleimer der Kälber gefüllt werden.
Vorsicht: Wird mit einzelnen Säuren (z. B. Ameisensäure) gearbeitet, gelten diese als Futtermittelzusatzstoff, für den nach Futtermittelhygieneverordnung eine Dokumentationspflicht gilt. Die meisten der fertigen Säuregemische bestehen aus mehreren Komponenten. Damit gelten sie als Ergänzungsfuttermittel und unterliegen dieser Dokumentationspflicht nicht.
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