Taube: „Milcherzeugung muss sinken“

 
Ein Umsteuern in der deutschen Milchwirtschaft fordert der Direktor des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Universität Kiel, Prof. Friedhelm Taube. „Die Zukunft liegt in einer Grünland-Milcherzeugung“, sagt Taube jetzt im Interview mit dem Pressedienst Agra-Europe.
Nach seiner Einschätzung wiederholen sich die Fehlentwicklungen in der Schweinehaltung gegenwärtig in der Milcherzeugung, und zwar „zeitversetzt eins zu eins“. Während jedoch der Veredlungssektor vor der Aufarbeitung der Fehler aus drei Jahrzehnten stehe, glaube man in der Milchbranche weiter an „Wachstum, Digitalisierung und Weltmärkte“. „Die Milch verlässt das absolute Dauergrünland und wandert auf Ackerstandorte“, kritisiert der Institutsleiter.
Eine Strategie zur überzeugenden Bereitstellung von Ökosystemleistungen sei nicht erkennbar. Stattdessen nehme man in Kauf, dass die beiden wichtigsten Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Milcherzeugung nicht mehr erfüllt werden: Zum einen die Schonung wertvollen Ackerlandes als wichtigste Ressource für die pflanzliche Ernährung der Menschheit, zum anderen Haltungsformen, die den Ansprüchen eines ursprünglichen Steppentieres ebenso entsprechen wie den Erwartungen einer kritischen Öffentlichkeit, die einen signifikanten Anteil der Weidehaltung einfordere.
Quelle: AgE

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