AHG und SRB stimmen für Fusion zu „ProRind“

Die Allgäuer Herdbuchgesellschaft (AHG) und der Zuchtverband Schwarzbunt und Rotbunt Bayern e.V. (SRB) nähern sich der Fusion zur gemeinsamen süddeutschen Zuchtorganisation „ProRind“. Im Rahmen der Online-Mitgliederversammlung des SRB am 21. Juni 2021 stimmten 95% der teilnehmenden Mitglieder für eine Auflösung des Zuchtverbandes und eröffneten damit nun endgültig den Weg für eine Fusion. Bereits in 2020 hatte die Mehrheit der AHG-Mitglieder der Fusion zugestimmt, allerdings erreichte der SRB die erforderliche Mehrheit von 80 % zu diesem Zeitpunkt noch nicht. 
Aufgrund der Verwechslungsgefahr mit dem Zuchtverband „RinderAllianz“ haben sich AHG und SRB gegen den vorläufigen Namen „RinderAllianzSüd“ entschieden und vereinen sich stattdessen unter dem Namen „ProRind“. Die neue Zuchtorganisation wird insgesamt 3.700 Mitglieder und rund 150.000 Herdbuchkühe verschiedener Rassen einschließen und soll bayernweit tätig sein. Geschäftsführer wird der bisherige AHG-Geschäftsführer Thomas Bechteler. Zukünftiger Sitz von ProRind wird das im Bau befindliche Vermarktungszentrum in Unterthingau sein, welches Mitte nächsten Jahres fertiggestellt sein soll. 
Vom neuen Vermarktungsstandort verspreche man sich eine weitere Bündelung des Angebotes sowie Vorteile im Hinblick auf die derzeit schwierigen Drittlandsexporte. Neben der Vermarktung soll der Fokus von ProRind auch auf der gemeinsamen Zucht und Beratung liegen. Vor allem für das bisherige Verbandsgebiet des SRB und weit entfernte Gebiete werde die Betreuung der Mitglieder über den Außendienst sichergestellt. Im Bereich Service möchte ProRind die EDV-gestützte neutrale Anpaarungsberatung sowie die Herdentypisierung als züchterisches Instrument weiter ausbauen.
Unterschiedliche Wege: Mit PhönixGroup“ und „Arcowin“ wurden in der deutschen (Holstein)Zuchtbranche erst kürzlich zwei große Fusionen eingeschlagen. Dagegen hat sich  unter dem Namen „Bullseye Genetics“ ein neues, privates Holstein-Zuchtprogramm in Süddeutschland gegründet, das jährlich etwa zehn bis zwölf Holsteinbullen ankaufen wird und die internationale Vermarktung der Wölsauer Fleckvieh-, Braunvieh- und Fleischrassebullen übernehmen soll.  
Quellen: u.a. AHG, SRB, top agrar 

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