Reproduktion
Fleckvieh: Gezielter besamen?
Der Einsatz von (männlich) gesextem Sperma kann Fleckviehbetrieben dazu verhelfen, die Kälbererlöse zu steigern und nur gute Kühe zur Remontierung zu nutzen.
Wie viel Nachzucht? Welche Nachzucht? Wie besamen? Bei Holstein-Betrieben ist eine „Remontierung mit System“ mit gezielter Besamungsstrategie (weiblich gesextes Sperma, Fleischrassen etc.) bereits weit verbreitet. Unter anderem durch höhere Erlöse für männliche Kälber oder die zunehmend kritisierte Verbringung tragender Rinder machen sich auch immer mehr Fleckviehbetriebe Gedanken über eine gezielte Besamung, zum Beispiel in Form von männlich gesextem Sperma.
Gesextes Sperma zunehmend nachgefragt
In vielen Milchkuhherden sind grundsätzlich ausreichend weibliche Nachzuchttiere für die Remontierung vorhanden. Da Fleckviehkühe nahezu jedes Jahr kalben und die Nutzungsdauer tendenziell steigt, gibt es oft mehr weibliche Nachzucht als eigentlich benötigt wird. Beim Verkauf überschüssiger Tiere als Kalb erzielen männliche Kälber deutlich bessere Erlöse als weibliche. Der Verkauf weiblicher Tiere als tragende Rinder oder abgekalbte Färsen steht aufgrund der Langstreckentransporte zunehmend in der Kritik.
Alle Faktoren zusammen führen heute vermehrt zu der Frage, ob man einen Teil der Herde bewusst anders nutzen sollte. Anders nutzen meint, Kühe, von denen man keine weibliche Nachzucht zur Herdenremontierung erzeugen möchte, mit männlich gesextem Fleckviehsperma oder Fleckvieh-Fleischbullen zu besamen. Auf diese Weise erzeugen Milchkuhhalter bewusst mehr männliche (Mast)Kälber und können entsprechend höhere Erlöse erzielen.
Werden die „besseren“ Kühe gleichzeitig konventionell besamt, dienen dessen...
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