Es gibt verschiedene Maßnahmen, um im Betriebsalltag Ressourcen zu sparen und weniger Wasser oder Strom einzusetzen. Welche Auswirkungen welche Maßnahmen zeigen, haben wir bei drei Milcherzeugern nachgefragt.
Heizen mit Wärmerückgewinnung
Wir nutzen anfallende Wärme aus der Milchkühlung zum Heizen. Mit der üblichen „Wärmerückgewinnung“ konnten wir nur einen Bruchteil der anfallenden Wärme für warmes Brauchwasser nutzen. Deshalb...
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um im Betriebsalltag Ressourcen zu sparen und weniger Wasser oder Strom einzusetzen. Welche Auswirkungen welche Maßnahmen zeigen, haben wir bei drei Milcherzeugern nachgefragt.
Heizen mit Wärmerückgewinnung
Wir nutzen anfallende Wärme aus der Milchkühlung zum Heizen. Mit der üblichen „Wärmerückgewinnung“ konnten wir nur einen Bruchteil der anfallenden Wärme für warmes Brauchwasser nutzen. Deshalb bereitet eine Wärmepumpe aus der Abwärme der Milch 60 °C heißes Wasser, das über ein Nahwärmenetz fünf Wohnhäusern bzw. Wohnungen als Heizwasser dient.
Unsere Wärmerückgewinnung verbessert die Akzeptanz in der Nachbarschaft“
Cord Lilie
Für den Betrieb bedeutet diese Maßnahme zuallererst eine deutliche Verbesserung der Akzeptanz in der Nachbarschaft. Denn jetzt profitieren noch mehr Menschen von den Kühen. Daneben ist die Abwärme-Nutzung ein willkommenes Zusatzeinkommen für den Milchkuhbetrieb, das die getätigten Investitionen in die Wärmepumpen-Technik rechtfertigt.
Mit Photovoltaik und Batteriespeicher gegen hohe Strompreise
Wir haben auf dem Dach unseres Kuhstalls eine 89 kW-Photovoltaikanlage verbaut. In Kombination mit einem Batteriespeicher nutzen wir den Strom selbst. Wir hatten auf dem alten Kuhstall bereits eine PV-Anlage und sind davon überzeugt. Da es sich aber nicht lohnte, den Strom einzuspeisen und es eine Förderung auf die Speicher gab, ist für uns die Eigennutzung sinnvoll.
Viele Leute haben uns von der PV-Anlage abgeraten, bei den aktuellen Strompreisen war es aber die richtige Investition.“
Christina Zielenbach
Viele Leute haben uns von der Investition abgeraten, aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit. Im letzten Jahr konnten wir jedoch die Hälfte des benötigten Stroms selbst produzieren. Den Rest speichern wir oder speisen ins Netz ein. Bei den aktuellen Strompreisen sind wir uns mittlerweile sicher, dass sich die Anlage für uns rentieren wird und die Investition richtig war.
Wasser doppelt nutzen
Bei der Planung des Melkstands wollten wir Frischwasser einsparen. Daher sparen wir jetzt Wasser ein, indem wir anfallendes Reinigungswasser von den Spülgängen der Melkmaschine und des Milchtanks wiederverwenden. Das aufgefangene Reinigungswasser nutzen wir erneut, um die Laufflächen des Melkstands und des Warteraums zu reinigen.
Dass wir Wasser recyceln, kommt bei den Besuchern gut an“
Mathias Sedlmair
Durch das Recyceln des Spülwassers sparen wir täglich ca. 3 m3 Wasser ein, das sind über 1.000 m3 pro Jahr. Das spart uns wiederum Raum für die Güllelagerung und Kapazität bei der Gülleausbringung. Zudem haben wir einen hohen Publikumsverkehr auf unserem Betrieb (Lernort Bauernhof, Hofführungen). Bei den Besuchern kommt diese Maßnahme sehr gut an.
Die Produktion von Milch verbraucht Ressourcen. Wie realistisch sind Einsparmöglichkeiten bei Wasser, Kraftstoff und Strom?
Eine Milchkuh verbraucht ungefähr 500 kWh Strom im Jahr. Wie kann dieser Verbrauch umweltfreundlich gestaltet werden?
BestPractice 2020: Zukunft Milch
Wann lohnt es sich, regenerative Energien im Betrieb einzusetzen? Eine Betrachtung für Biogas, Solar und Wind – mit Optimierungsideen für Photovoltaik!