Die Milchpreise werden im Laufe des Jahres langsam, aber stetig steigen. Das geht aus den aktuellen Marktprognosen der niederländischen Rabobank hervor. Verbunden mit niedrigeren Futterkosten und damit besseren „Margen“ auf Erzeugerebene rechne man in der zweiten Jahreshälfte in den größten sieben Milcherzeugerländern mit einem Wachstum der Milchproduktion – nachdem in den ersten beiden Quartalen 2024 allerdings ein Rückgang zum Vorjahr verzeichnet werde. Weil die Rezessionsängste in...
Die Milchpreise werden im Laufe des Jahres langsam, aber stetig steigen. Das geht aus den aktuellen Marktprognosen der niederländischen Rabobank hervor. Verbunden mit niedrigeren Futterkosten und damit besseren „Margen“ auf Erzeugerebene rechne man in der zweiten Jahreshälfte in den größten sieben Milcherzeugerländern mit einem Wachstum der Milchproduktion – nachdem in den ersten beiden Quartalen 2024 allerdings ein Rückgang zum Vorjahr verzeichnet werde. Weil die Rezessionsängste in vielen Ländern auf der Welt mittlerweile offenbar zunehmend nachließen, sei ein Aufschwung in Sichtweite.
Milchmengen unverändert
Bei der Anlieferung von Milch an deutsche Molkereien gibt es in dieser Woche keine Veränderung zur Vorwoche, nach wie vor liegt das Niveau allerdings um ca. 0,3 % unter dem Vorjahr. Für Januar 24 liegen mittlerweile definitive Zahlen zur Anlieferung vor. In Deutschland blieb sie in diesem Zeitraum um 1,8 % hinter dem Vorjahresmonat zurück. Das ist ein überdurchschnittlicher Rückgang.
Noch gravierendere Einbußen verzeichneten Dänemark mit einem Rückgang von 2,2 % und die Niederlande mit minus 3 %. Zuwachs in der Milchmenge gab es im Januar laut ZMB vor allem in Polen, im Baltikum und in Österreich.
Rohstoffmarkt: Preise hinken der Nachfrage hinterher
Ostern beflügelt mal wieder die Nachfrage. Das betrifft sowohl abgepackte Butter als auch Käse sowie Frischprodukte. Die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse in Kempten sieht für Markenbutter im 250 g-Päckchen eine sehr gute Nachfrage. Die 6 €-Linie wird in der 3. Woche in Folge beibehalten. Allerdings bleibt Blockware etwas hinten dran, hier sanken die Preise im Vergleich zur Vorwoche sogar.
Magermilchpulver bleibt allerdings etwas das Sorgenkind. Der Preisdruck hält an, die Nachfrage ist schwach. Aktuell wird Magermilchpulver in Lebensmittelqualität für 2.435 €/t (25 kg-Säcke) gehandelt). Für Futtermittelware wurden 2.175 €/t gezahlt.
Die Verwertung von Käse passt wohl nicht ganz zu den Auszahlungspreisen der Landwirte.
Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V.
Von einer sehr guten Nachfrage nach Käse, insbesondere Schnittkäse, berichten die Marktanalysten. Große Lagerbestände könnten nicht aufgebaut werden, weil die Nachfrage bedient werden müsse. Laut Süddeutscher Butter- und Käse-Börse e.V. in Kempten passe diese sehr gute Käseverwertung derzeit wohl nicht zu den Auszahlungspreisen der Landwirte.
Spotmilch: Im Norden höhere Preise als im Süden
Spotmilch leidet erneut unter Preisdruck, wobei diesmal die Preise im Norden mit 36,00 ct pro kg Milch höher sind als im Süden mit 34,50 ct/kg. Das ist ungewöhnlich. Allerdings gilt wie immer: Wieviel Milchmenge für diese Preise gehandelt wurde, ist nicht bekannt. In den Niederlanden kratzen die Spotmilch-Preise an der 40-ct-Marke.
Quelle: u.a. DCA, AMI, BLE, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, ZMB, Financieele Dagblad, moproweb, Rabobank
Die Milch der Haltungsform 3 wird offenbar zunehmend zum Standard. Erste Molkereien senken bereits ihren Grundpreis, um Zuschläge aufrechtzuerhalten, sagt Heinrich Gropper.
Milchauszahlungspreise im Februar überwiegend stabil ++ Milchanlieferung: Saisonaler Anstieg unterbrochen ++ Flaute am Pulvermarkt ++ Spotmilch unter 40 Cent