Während die Erzeugerpreise im letzten Jahr auf Rekordniveau lagen, mussten die Verbraucher beim Kauf von Milchprodukten tiefer in die Tasche greifen. Die Landwirtschaft wird oft als Treiber der Inflation gesehen. Doch wie viel kommt wirklich auf den Höfen an? Wie ist die Entwicklung der letzten Jahre? Eine aktuelle Untersuchung zeigt, welcher Anteil des Verkaufspreises an die Landwirtschaft geht und was der Handel behält.
LEH: Handelsspannen in den letzten Jahren zugelegt!
Was verdient...
Während die Erzeugerpreise im letzten Jahr auf Rekordniveau lagen, mussten die Verbraucher beim Kauf von Milchprodukten tiefer in die Tasche greifen. Die Landwirtschaft wird oft als Treiber der Inflation gesehen. Doch wie viel kommt wirklich auf den Höfen an? Wie ist die Entwicklung der letzten Jahre? Eine aktuelle Untersuchung zeigt, welcher Anteil des Verkaufspreises an die Landwirtschaft geht und was der Handel behält.
LEH: Handelsspannen in den letzten Jahren zugelegt!
Was verdient eigentlich der Handel mit Milchprodukten? Das baden-württembergischen Ministeriums Ländlicher Raum hat das in einer Untersuchung für verschiedene Lebensmittel ausgewertet.
Sie haben die Entwicklung der Verbraucher- und Erzeugerpreise für 20 Produkte in den letzten 10 Jahren verglichen und die Handelsspanne sowie den prozentualen Anteil der Erzeugererlöse berechnet.
Das Ergebnis bei Trinkmilch: Die Verbraucherpreise sind deutlich stärker gestiegen, als die Erzeugerpreise. Der Erzeugeranteil ist langfristig rückläufig. Somit ist die Handelsspanne zunehmend angestiegen. Anzumerken ist außerdem, dass Trinkmilch nur 3,5 % Fett hat, gegenüber 4,0 % bei der Erzeugerabrechnung. Entsprechend konnte das übrige Fett weiterverarbeitet werden.
Auch für Butter und Käse wurde die Auswertung gemacht. Bei Käse zeigte sich, dass auch dort die Spanne zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen auseinander geht und der Erzeugeranteil zurück geht.
Der Vergleich zwischen dem Großhandelspreis von Butter (Notierungen der Süddeutsche Butter-und Käsebörse e.V. Kempten) und dem Verbraucherpreis zeigt, dass in den Jahren 2018 bis 2021 der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) die Spanne deutlich ausgebaut hat. Erst mit dem deutlichen Anstieg der Butternotierungen Anfang 2022 musste der LEH die Spanne infolge der Käuferzurückhaltung und des intensivierten Preiswettbewerbs wieder zurücknehmen.
Wieder mehr Milch abgeliefert
In der ersten Januarwoche haben die Milcherzeuger innerhalb einer Woche 1,3 % mehr Milch abgeliefert. Das geht aus der Schnellberichterstattung der ZMB hervor. Somit folgen die Anlieferungen dem saisonalen Trend.
Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Menge 1,4 % darunter.
Reger oder ruhiger Rohstoffmarkt?
Am Markt für Magermilchpulver sind die Preise uneinheitlich, teilweise etwas schwächer. Der Grund: Die Nachfrage ist zu Beginn des neuen Jahres noch rugig. Laut Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB, kommen derzeit wenig neue Abschlüsse zustande. Es wird aber davon berichtet, dass die Verkaufsbereitschaft aktuell zunimmt.
Bei Butter ist derzeit eine rege Nachfrage zu beobachten. Daten der Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten zeigen, dass die Notierungen für Formbutter (250 g Päckchen) am oberen Ende leicht zurückgesetzt wurden auf 5,80 € – 5,94 €/kg.
Quelle: u.a. Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und ländlichen Raum, AMI, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, ZMB
Viehzählung November 2023
Der Rückgang der Milchkuhbestände hat sich wieder verstärkt. 2.300 Melker haben in 2023 aufgegeben. Der Kuhbestand verringerte sich um 97.000 Kühe.
Milchanlieferung im Jahr 2023 höher als im Vorjahr – hält der Trend an? ++ Rohstoffmarkt: Butterpreise stabil, Preise für Magermilchpulver schwächer ++