Viehzählung November 2023

4,4 % weniger Milchbauern

Der Rückgang der Milchkuhbestände hat sich wieder verstärkt. 2.300 Melker haben in 2023 aufgegeben. Der Kuhbestand verringerte sich um 97.000 Kühe.

Der Rückgang der Milchkuhbestände in Deutschland hat sich Ende 2023 wieder verstärkt. Wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat, sind im November 2023 rund 3,7 Mio. Milchkühe in der Bundesrepublik gezählt worden. Das waren 2,5 % oder 96.902 Milchkühe weniger als im November 2022. Im Zehnjahresvergleich sank der Milchkuhbestand um 13 % (-554.800 Tiere).  

73 Kühe im Durchschnitt

Der Strukturwandel schreitet auch trotz der hohen Milchpreise in 2022/23 ungebremst weiter fort. Im November 2023 wurden noch 50.581 „Haltungen“ mit Milchkühen gezählt. Binnen Jahresfrist haben 4,4 % (-2.300) der Milcherzeuger die Produktion eingestellt. Seit 2013 sank die Zahl der Milcherzeuger um 36,4 % (-29.000 Haltungen). Damit haben sich die Aufgaben in ähnlicher Größenordnung bewegt wie in den Jahren vor 2022. Ende 2022 ist die Aufgaberate mit 3,5 % infolge der hohen Milchpreise, etwas unterdurchschnittlich ausgefallen.

Die Zahl der Kühe je Haltung (Herdengröße) ist weiter gestiegen und hat einen Höchststand von 73,4 Kühen erreicht (+21 Kühe im Vergleich zu 2013). Der Trend hin zu größeren Herden ist somit ungebrochen. Allerdings halten noch rund 51,5 % (26.144) der Milcherzeuger weniger als 50 Kühe.
Die Zahl der Milchkühe ist zwar in allen Größenklassen gesunken. Am stärksten haben sich aber die Kuhzahlen in den kleineren Beständen mit bis zu 49 Tieren verringert, während die Abnahmen der Anzahl von Tieren, die in größeren Herden stehen, schwächer ausgeprägt waren.

Schleswig-Holstein verliert die meisten Kühe

In allen Bundesländern sind die Milchkuhbestände gesunken, allerdings mit unterschiedlichen Abnahmeraten. Der schwächste Rückgang wurde in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Minus von 1,4 % registriert. Auch in Baden-Württemberg wurden mit einer Reduzierung um 1,8 % der Mittelwert und die Zwei-Prozent-Marke unterschritten. In Bayern und Nordrhein-Westfalen sind die Kuhzahlen ebenfalls weniger stark gesunken als im Bundesmittel. In mittlerer Größenordnung sind die Bestände in Niedersachsen und Hessen geschrumpft. Etwas überdurchschnittlich war der Bestandsabbau in Sachsen und Rheinland-Pfalz. Stärker ausgeprägt war der Schwund in Thüringen, Sachsen-Anhalt und im Saarland. Spitzenreiter beim Rückgang des Milchviehbestandes war Schleswig-Holstein, wo 4,5 % weniger Kühe gezählt wurden als ein Jahr zuvor. Damit hat im nördlichsten Bundesland eine Trendwende stattgefunden. Über einen längeren Zeitraum waren die Kuhbestände dort unterdurchschnittlich gesunken.
Quelle: destatis


Mehr zu dem Thema