Satte Aufschläge von zum Teil über 3 ct/kg gegenüber dem Vormonat gab es für die Milcherzeuger bei den jetzt veröffentlichten August-Milchpreisen. So stieg der Erzeugerpreis beim DMK z.B. um 3 ct/kg auf einen Grundpreis von 57,2 ct/kg bei 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Im hohen Norden erreichten die ersten Unternehmen 60 und 61 ct/kg. Hochwald legte um 2 ct auf 55 ct zu, während Arla mit 50,54 ct im August deutlich abgeschlagen ist.
Wie im Osten der Republik liegen etliche...
Satte Aufschläge von zum Teil über 3 ct/kg gegenüber dem Vormonat gab es für die Milcherzeuger bei den jetzt veröffentlichten August-Milchpreisen. So stieg der Erzeugerpreis beim DMK z.B. um 3 ct/kg auf einen Grundpreis von 57,2 ct/kg bei 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Im hohen Norden erreichten die ersten Unternehmen 60 und 61 ct/kg. Hochwald legte um 2 ct auf 55 ct zu, während Arla mit 50,54 ct im August deutlich abgeschlagen ist.
Wie im Osten der Republik liegen etliche Unternehmen im Süden noch unter 55 ct. Die Milchwerke Berchtesgadener Land – im Jahresschnitt bisher oft an der Spitze – zahlte im August gerade einmal einen Grundpreis von 46,6 ct/kg aus.
Und auch die Bio-Milchpreise zogen im August auf einen bundesweiten Schnitt von 59,1 Cent an (Durchschnitt aller Verbände, ohne Heumilch). Das geht aus dem Biomilchpreis-Vergleich von Bioland hervor. Gegenüber Juli ist das ein Plus von 1,3 Cent.
Besonders auffällig: Die Region Nord-Mitte liegt mit 60,2 Cent über dem Auszahlungspreis im Süden, der bei durchschnittlich 58,5 Cent liegt. Der Unterschied Nord zu Süd ist auf 1,7 Cent angestiegen. Acht Molkereien zahlen mehr als 60 Cent, überwiegend im Norden. Die Spitzenzahler liegen bei 65 und 67 Cent.
Die aktuellen Schlagzeilen:
Saisonaler Rückgang der Milchmengen unterbrochen
In der 37. Kalenderwoche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,1 % mehr Milch als in der Vorwoche. Damit wurde der saisonale Rückgang der Milchmengen unterbrochen. Die abgelieferte Menge lag 0,7 % oberhalb des Niveaus der Vorjahreswoche.
Fettgehalte auf historischem Tiefstand
Die Gehalte an Fett und Eiweiß in der angelieferten Milch sind im laufenden Jahr bislang durchgängig
niedriger als in den Vorjahren. Das geht aus Veröffentlichungen der BLE gemäß der Meldeverordnung
Milch hervor. Im Juli 2022 ist der durchschnittliche Fettgehalt demnach auf einen historischen
Tiefststand von 3,89 % Fett gesunken. Der durchschnittliche Fettgehalt in den ersten sieben Monaten
von 2022 belief sich auf 4,06 % und war um 0,06 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahreszeitraum.
Auch die Eiweißgehalte sind bislang niedriger ausgefallen als in den Vorjahren. Im Juli 2022 war er mit
3,33 % nochmals um 0,02 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Juli 2022
haben die Eiweißgehalte laut ZMB mit 3,41 % das Vorjahresniveau im Schnitt um 0,04 Prozentpunkte
unterschritten.
Erste Molkereien berichten außerdem von erhöhten Gefrierpunkten in der Anlieferungsmilch – möglicherweise als Folge einer zu geringen Futteraufnahme durch Hitzestress oder durch schwache Futterqualitäten.
Stabile Lage am Rohstoffmarkt
- Magermilchpulver: die Marktlage wird für diese Jahreszeit in der 37. Kalenderwoche als vergleichsweise ruhig und uneinheitlich beschrieben. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben leicht nachgelassen. Ursächlich sei eine geringere Nachfrage innerhalb der EU aufgrund der Unsicherheiten, wie sich der Markt weiterentwickle, so Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB. Die Preise für Pulver in Futtermittelqualität sind indes leicht in die Höhe geklettert.
- Butter: die Preise für abgepackte Markenbutter (250 g) verbleiben kontraktbedingt auf dem Niveau der Vorwoche. Die Preise für lose Markenbutter (25 kg) entwickeln sich fester. Im Preiseinstiegssegment stieg der Preis um vier Cent. Die Spanne liegt nun bei 6,99 – 7,05 €/kg.
- Käse: Emmentaler und Viereckhartkäse sind nach wie vor stark gefragt, zum Teil fehlt Ware. Die Preise bleiben stabil. Auch bei Schnittkäse hielt sich sowohl für Brot- als auch für Blockware das Preisniveau bei sinkenden Beständen und einer anziehenden Nachfrage.
Spotmilch: Leicht nachgegeben
Die Spotmilchpreise haben in Nord- und Süddeutschland gegenüber der Vorwoche um 0,5 bis 1 ct nachgegeben. Das meldet das niederländische Marktportal DCA. Das Preisniveau ist mit 62,50 ct/kg im Norden und 65,5 % im Süden allerdings nach wie vor hoch. Gegenüber dem Jahresanfang beträgt der Anstieg sage und schreibe in Norddeutschland mittlerweile 92 %, im Süden 90 %!
Die letzte Milchwoche:
Molkereien bekommen weniger Milch geliefert ++ Spotmilchpreise durch geringes Rohmilchangebot im Höhenflug ++ Marktpreise für Butter und Magermilchpulver stabil
Quellen: ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank, MEG Milch Board