In der Tagesschau wurde jüngst von Landwirten berichtet, die aufgrund der Dürre im Sommer und vertrockneter Weiden ihre Wintervorräte anbrechen und Futter teuer zukaufen müssen. Auch die AMI greift in einem kürzlich veröffentlichten Bericht die
mögliche Futterknappheit im Winter auf. Schätzungen zufolge sei mit einer Halbierung der Erträge aus der Feldgrasernte zu rechnen. Beim Silomais wird das Minus auf 20 % unterhalb des Vorjahres geschätzt.
Die Futterknappheit sorgt zum...
In der Tagesschau wurde jüngst von Landwirten berichtet, die aufgrund der Dürre im Sommer und vertrockneter Weiden ihre Wintervorräte anbrechen und Futter teuer zukaufen müssen. Auch die AMI greift in einem kürzlich veröffentlichten Bericht die
mögliche Futterknappheit im Winter auf. Schätzungen zufolge sei mit einer Halbierung der Erträge aus der Feldgrasernte zu rechnen. Beim Silomais wird das Minus auf 20 % unterhalb des Vorjahres geschätzt.
Die Futterknappheit sorgt zum einen für hohe Preise am Raufuttermarkt, aber auch dafür, dass das Milchangebot weiter schrumpfen könnte. Schon jetzt sehen Milcherzeuger trotz historisch hoher Milchpreise wenig Anreiz ihre Milchproduktion zu erhöhen. In Deutschland ist die Milchmenge ist bereits knapp. Das zeigt sich in den hohen Spotmilchpreisen, die zuletzt nochmal deutlich in die Höhe geklettert sind und oberhalb der 60 Cent liegen. Zu dem knappen Milchangebot kommen die Unsicherheiten bei der Energieversorgung und die Sorge, wie sich der Markt in den nächsten Monaten entwickeln wird.
Die aktuellen Schlagzeilen:
Milchmenge geht weiter runter
In der 35. Woche erfassten die Molkereien 0,8 % weniger Milch im Vergleich zur Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde mit 0,4 % leicht unterschritten. Insgesamt wurde von Januar bis Ende August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1,2 % weniger Milch abgeliefert als 2021. Die Molkereien berichten außerdem über einen geringeren Gehalt an Fett- und Eiweiß in der Milch.
Preise bei knapper Verfügbarkeit stabil
Zum Herbst hin hat der Rohstoffmarkt wieder an Fahrt aufgenommen. Die Preise haben sich gefestigt.
- Magermilchpulver: Die Preise für Magermilchpulver in Lebens- sowie Futtermittelqualität zeichnen, nach aktueller Berichtserstattung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, ihr Preisniveau unverändert fort. Die Unsicherheiten hinsichtlich Verfügbarkeit und Preisentwicklung bei den Energiekosten sowie die geringe Nachfrage aus China dämpfen die Marktaktivitäten, so Karin Pötzsch, ZMB, in einem aktuellen Marktbericht.
Die Nachfrage am Markt für Magermilchpulver ist derzeit ruhiger als in den Vorjahren um die gleiche Zeit.
Karin Pötzsch, ZMB
- Butter: nach den Neuverhandlungen der Butterpreise für abgepackte Markenbutter (250 g) in der vergangenen Woche, bleiben die Notierungen kontraktbedingt unverändert. Die Verbraucher mussten für Deutsche Markenbutter im Preiseinstiegssegment des Lebensmitteleinzelhandels für ein 250- Gramm-Päckchen weiterhin 2,29 EUR zahlen. Bei loser Markenbutter (25 kg) fielen die Preise um 6 bis 14 Cent im unteren und oberen Preisniveau auf eine Spanne von 6,95 – 7,05 €/kg. Die Nachfrage habe sich jedoch, laut Süddeutscher Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, verbessert.
Ferienende bringt etwas Belebung in den Buttermarkt.
Franzis Ester-Heuing, AMI
Wie sieht es mit den Milcherzeugerpreisen aus?
Die derzeit stabilen Marktpreise für Magermilchpulver und Butter zeichnen einen stabilen Milchpreis in den kommenden Monaten vor. Die Entwicklung unterstützt die Prognose, dass die Milchpreise zukünftig nicht mehr so stark wie in den vergangenen Monaten ansteigen, aber auch nicht von jetzt auf gleich in den Keller rutschen werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Inflation auf die Nachfrage und die steigenden Gaspreise auf die Produktionskosten der Molkereien auswirken.
Spotmilchpreise auf Rekordniveau
In der 37. Kalenderwoche Die Spotmilchpreise sind in der 37. Kalenderwoche nochmals um durchschnittlich 1,5 € auf 64,75 €/100 kg gestiegen. Das geht aus aktuellen Zahlen der DCA hervor. In Süddeutschland liegen die Spotmilchpreise mittlerweile bei 66,50 €/100 kg. In Nord- und Ostdeutschland wird am Spotmarkt mit 63,00 €/100 kg etwas weniger gezahlt.
Die Spotmilchpreise sind diese Woche stark gestiegen.
Rik Loeters, Trigona Dairy Trade
Rohmilch scheint am deutschen Spotmarkt ein immer knapperes Gut zu werden. Das Angebot ist aufgrund der rückläufigen Milchanlieferungen an die Molkereien geschrumpft. Das führt zu immer höheren Spotmilchpreisen. Rik Loeters von Trigona Dairy Trade schätzt, dass auch die
Sorgen um die Verfügbarkeit von genügend Silage in diesem Winter dazu beitragen, die Preise in die Höhe zu treiben.
Quelle: ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank, MEG Milch Board
Die letzte Milchwoche:
Die Preise im Supermarkt steigen. Die Inflation wirkt sich auf das Kaufverhalten und die Kaufkraft aus. Was bedeutet das für die Milcherzeugerpreise?