Milchwoche: Neue Kontrakte für Trinkmilch

Ein robuster Markt sorgte bei den gerade abgeschlossenen Kontrakten der weißen Linie für stabile Preise. Laut Dr. Hans-Jürgen Seufferlein vom Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) bleiben die Einkaufs- und Endverbraucherpreise für die Trinkmilch in der nächsten Zeit stabil. Das heißt konkret: Vollmilch der Eigenmarken gibt es beim Discounter nach wie vor für 99 ct pro Liter, fettarme Milch für 95 ct. Biomilch ist weiterhin für 1,15 €/kg (fettarm) sowie für 1,25 €/kg (Vollmilch) zu haben.

Hauptgrund für die stabilen Abschlüsse mit dem LEH sei, dass eine für den Jahresanfang ungewöhnlich gute Nachfrage einer entspannten Angebotsseite gegenüber stehe, so Dr. Seufferlein.

Bei den Erzeugerpreisen gebe es aktuell kaum Luft nach oben, auch wenn die privaten Molkereien vor allem in Bayern zuletzt etwas Boden gut machen konnten. Die großen Kostenblöcke in der Verarbeitung, z.B. für Maut oder Verpackung, müssten erst noch eingepreist werden. Vor allem die Markenhersteller sowie die Biomilch-Verarbeiter sehen noch kein Ende der langen Durststrecke. Mit Rabattaktionen versuchen sie zwar Mengen abzusetzen. „Aber die nötige Wertschöpfung wird damit natürlich nicht erzielt“, so Dr. Seufferlein gegenüber der Elite-Redaktion.

Milchanlieferung steigt leicht

Trotz vielfach noch frostiger Temperaturen ist die Anlieferung nach dem Einbruch in der letzten Woche zuletzt wieder leicht um 0,6 % gegenüber der Vorwoche gestiegen. Der Rückstand zum Vorjahr mit einem Minus von 1,7 % bleibt zum aktuellen Zeitpunkt aber bestehen.

Rohstoffmarkt weiter ruhig

Wie zu Jahresanfang üblich, bleibt es auch in dieser Woche an den Rohstoffmärkten noch ruhig.

Magermilchpulver: Laut ZMB warten Käufer und Verkäufer hier gerade eher ab. Nach wie vor wird wenig produziert und wenig verkauft. Die Preise haben gegenüber der Vorwoche nachgelassen. Im Mittel bewegt sich der Preis für Ware in Lebensmittelqualität aktuell bei 2.525 €/t für Sprühware in 25 kg-Säcken.

Butter: Die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse in Kempten notiert für diese Woche für Markenbutter im 250 g-Päckchen eine gute Nachfrage und stabile Preise. Aktuell liegen die Notierungen zwischen 5,80 bis 5,94 €/kg. ZMB/AMI rechnen im Februar mit einer weiteren Belebung der Nachfrage. Lose Ware steht da etwas schwächer da.

Käse: Bei Käse zeigt sich aktuell ein ähnliches Bild: eine gute Nachfrage sorgt für einen festen Markt. Vor allem Schnittkäse sei im LEH gut abzusetzen. Laut einer neuen Studie der niederländischen Rabobank bleibt Käse auch in Zukunft der Exportschlager und biete weiter Chancen. Vor allem in China, weil dort der Konsum von Käse bis 2030 um sage und schreibe 9,1 % steigen soll!

ife-Rohstoffwert: 1 ct weniger

Um 1 ct/kg nachgelassen hat im Januar 2024 der ife-Rohstoffwert Milch auf einen Wert von 42,7 ct/kg. Begründet wird der Rückgang mit der Abschwächung der Magermilchpulver-Preise. Während die Butterpreise nur um 0,05 % sanken, ging es bei Magermilchpulver im Vergleichszeitraum gleich um 3,8 % nach unten. Der Rohstoffwert wird aus den Notierungen für Butter und Magermilch errechnet und entspricht der mittleren Verwertung von Milchfett und Milcheiweiß.

Spotmilch tendiert schwächer

Die Notierungen für Spotmilch gibt DCA für die KW 5 mit 39,00 ct/kg für Norddeutschland an, mit 41,00 ct/kg für Süddeutschland. Damit ist hier ebenfalls ein leichter Preisdruck gegenüber den Wochen zuvor spürbar. Welche Mengen zu diesen Preisen allerdings gehandelt wurden, bleibt offen.

Quellen: u.a. AMI, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, ZMB, DCA, MIV, VMB