Aktueller Markt

Milchwoche: Immer weniger Kosten gedeckt

Sinkende Milchpreise und anhaltend hohe Produktionskosten führen zu einer immer geringeren Kostendeckung. Steigende Milchmengen verschärfen die Situation.

Den hohen Produktionskosten standen im vergangenen Jahr gleichzeitig steigende Milchpreise gegenüber. Dieses Gleichgewicht hat die Situation für die Milcherzeuger entschärft. Doch nun scheint sich die Lage wieder zuzuspitzen. Nach aktuellen Zahlen des MEG Milchboards sind die Milcherzeugungskosten von Oktober bis Januar um weitere 19 Cent pro Kilogramm gestiegen. Die Milchauszahlungspreise sanken im gleichen Zeitraum durchschnittlich jedoch um 2,42 Cent pro Kilogramm. Damit verringerte sich die Marge um sechs Prozent.

„Wir erleben ein Marktversagen“

Der Vorstandsvorsitzende des MEG Milch Boards Frank Lenz fordert jetzt mehr Sicherheit für die Landwirte. „Wir erleben ein Marktversagen“, so der Vorsitzende. „Verantwortlich dafür ist - wieder einmal - die nachträgliche Festsetzung der Milchauszahlungspreise.“ Wenn Milcherzeuger frühzeitig über Marktsignale informiert würden, könnten sie aktiv ihre Milchproduktionsmenge danach ausrichten und zum Beispiel einem übermäßigen Angebot entgegen wirken. Das müsse über einen Austausch auf Augenhöhe zwischen Verarbeitern und Landwirten geschehen, so Lenz.

Milchmenge um 3,1 % über dem Vorjahr

Anfang April lieferten die Milcherzeuger innerhalb einer Woche 0,2 % mehr Milch an die Molkereien. Das geht aus aktuellen Zahlen der ZMB Schnellberichterfassung hervor. Insgesamt haben die Molkereien somit in den ersten 14 Wochen des Jahres 2023 rund 3,1 % mehr Milch erfasst als in der entsprechenden Vorjahresperiode.
Es wird nicht erwartet, dass die Milchmenge in...


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