Kieler Rohstoffwert steigt auf 42,7 Cent!
Im Mai 2024 ist der Kieler Rohstoffwert zum ersten Mal in diesem Jahr gestiegen. Um 1,1 Cent/kg bzw. 2,6 % kletterte der Wert auf 42,7 Cent/kg Milch (bei 4,0 % Fett, 3,4 Eiweiß, netto ab Hof).
Damit erreicht er das gleiche Niveau wie im Januar diesen Jahres und zeichnet eine positive Entwicklung für den Milchpreis vor. Denn der Rohstoffwert gilt als guter Indikator für die Milchpreisentwicklung der kommenden Monate (siehe Grafik). Vor einem Jahr...
Kieler Rohstoffwert steigt auf 42,7 Cent!
Im Mai 2024 ist der Kieler Rohstoffwert zum ersten Mal in diesem Jahr gestiegen. Um 1,1 Cent/kg bzw. 2,6 % kletterte der Wert auf 42,7 Cent/kg Milch (bei 4,0 % Fett, 3,4 Eiweiß, netto ab Hof).
Damit erreicht er das gleiche Niveau wie im Januar diesen Jahres und zeichnet eine positive Entwicklung für den Milchpreis vor. Denn der Rohstoffwert gilt als guter Indikator für die Milchpreisentwicklung der kommenden Monate (siehe Grafik). Vor einem Jahr lag der Wert des Rohstoffs noch um 6,3 Cent bzw. 17,3 Prozent niedriger.
Das
top agrar Milchpreisbarometer zeigt, dass viele Molkereien im April ihre Auszahlungen weder erhöhten noch verringerten. Bleibt abzuwarten, wie sich die Preise im Mai verhalten.
Milchanlieferung hat ihren Peak erreicht
So viel wie schon lange nicht mehr: Innerhalb einer Woche lieferten die deutschen Milcherzeuger Mitte Mai rund 634.000 Tonnen Milch an ihre Molkereien. Das ist der bisherige Jahreshöchststand. Damit übertrafen sie das Niveau der letzten drei Jahre (siehe Grafik). So wurde in der Vorjahreswoche zum Beispiel 1,1 % weniger Milch produziert.
Üblicherweise erreichen die Milchanlieferungen im Mai ihren Höhepunkt. Der dürfte mit dem derzeitigen Niveau wohl erreicht sein.
Trotz hoher Milchmengen steigen die Preise
- Magermilchpulver: Die Preise für Pulver in Lebens- und Futtermittelqualität steigen in der 21. Kalenderwoche. „Die Hersteller fordern höhere Preise als in den vergangenen Wochen, wobei auf der Käuferseite noch ein gewisser Widerstand zu spüren ist. Es sind aber zuletzt Abschlüsse für Lebensmittelware auf höherem Preisniveau zu Stande gekommen, auch für längerfristige Termine“, berichtet Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB in einem aktuellen Marktbericht.
- Butter: Die Preise für abgepackte Markenbutter (250 g-Päckchen) bleiben kontraktbedingt unverändert. Lose Markenbutter wird bei sehr guter Nachfrage und begrenztem Angebot zu höheren Preisen gehandelt. Die Spanne liegt derzeit bei 6,40 - 6,60 €/kg (Vorwoche: 6,15 - 6,40 €/kg).
Spotmilchpreise steigen mit gewaltigem Tempo
Obwohl den Molkereien derzeit viel Milch zur Verfügung steht, steigen die Spotpreise. Im Vergleich zur Vorwoche sind die Preise laut DCA um 1,50 - 2,00 € je 100 kg gestiegen.
- Süddeutschland: 46,50 €/100 kg
- Norddeutschland: 47,00 €/100 kg
Es werden sogar Preise von über 0,50 €/kg genannt.
Rik Loeters, Geschäftsführer Trigona Dairy Trade
„Die Spotpreise sind weiter gestiegen. Es werden sogar Preise von über 0,50 €/kg genannt“, berichtet Rik Loeters, Geschäftsführer des niederländischen Unternehmens Trigona Dairy Trade in einem aktuellen Marktbericht. „Die meisten Länder haben den Höhepunkt des Angebots überschritten... und
in vielen Ländern ist es extrem nass -so auch in Holland.“
Quellen: u.a. DCA, AMI, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, ZMB
Der Höchststand der Milchanlieferung 2024 ist erreicht, umso überraschender ist der aktuelle Preisanstieg am Milchmarkt. Und: Er wird wohl länger andauern.
Geld für Forschung wird knapper. Höchste Zeit für mehr Kooperation der landwirtschaftlichen Organisationen und Institutionen. Ein Kommentar