„Mein Name ist Nina Holtheide und ich habe 2021 meine Ausbildung zur Landwirtin abgeschlossen. An diese Zeit denke ich immer noch gern zurück! Denn ich hatte das Glück, an Ausbilder zu gelangen, die Ausbildung ernst nehmen.
Ich stamme von einem 100-Kuh-Betrieb (Bio) im südlichen Niedersachsen. Zuerst habe ich überlegt, Hauswirtschaft zu lernen. Doch ich bin das einzige Kind, und der Tag wäre gekommen, an dem die Kühe den Hof verlassen müssen. Das...
„Mein Name ist Nina Holtheide und ich habe 2021 meine Ausbildung zur Landwirtin abgeschlossen. An diese Zeit denke ich immer noch gern zurück! Denn ich hatte das Glück, an Ausbilder zu gelangen, die Ausbildung ernst nehmen.
Ich stamme von einem 100-Kuh-Betrieb (Bio) im südlichen Niedersachsen. Zuerst habe ich überlegt, Hauswirtschaft zu lernen. Doch ich bin das einzige Kind, und der Tag wäre gekommen, an dem die Kühe den Hof verlassen müssen. Das hätte ich nicht übers Herz gebracht! Heute bin ich glücklich mit der Entscheidung, den Hof weiterzuführen.
Die erste Zeit war hart
Anfängerin zu sein, ist wirklich schwierig. Wir bilden zu Hause auch aus, als Kind habe ich regelmäßig die erste Zeit der Neuen miterlebt. Ich konnte ahnen, worauf ich mich einlasse, aber trotzdem: Die ersten Monate sind hart. Es gibt so viel zu lernen, man kann sich am Anfang gar nicht alles merken!
Mit ganz viel Zeit und Zuspruch habe ich mir schnell mehr zugetraut.
Nina Holtheide
Mein zweites Lehrjahr habe ich auf einem Milchkuhbetrieb mit 70 Kühen verbracht, der neben der Kuhherde auch noch Jungvieh, ein paar Mastschweine und Ackerbau selbst gemacht hat. Gerade die Arbeit mit den großen Treckern und Maschinen ist mir schwergefallen. Aber mein Ausbilder hat mir immer wieder Mut gemacht, Zeit gegeben und es abermals erklärt.
Letztlich galt: Du musst das jetzt machen, wir sind nur zu zweit! Aber mit ganz viel Zeit und Zuspruch. So habe ich mir schnell mehr zugetraut.
Ein Highlight: Drei Tage allein auf dem Betrieb
Ein besonderes Erlebnis war, als ich zum Ende der Ausbildung ganz allein für Kühe und Betrieb verantwortlich war, damit mein Ausbilder ein paar Tage in den Urlaub fahren konnte. Ich musste erst überlegen, aber dann habe ich es mich getraut. Aufregend, aber cool! Ich hätte notfalls jemanden anrufen können, aber ich bin stolz, dass ich es allein geschafft habe.
Dieses Gefühl trägt mich auch heute noch. Nach Ausbildung und zweijähriger Fachschule hat mein Vater mir quasi sofort die Kühe übergeben und gesagt: „Die Entscheidungen triffst jetzt du!“
Das Gefühl, es allein geschafft zu haben, trägt mich sogar heute noch!
Nina Holtheide
Wenn ich mir für Azubis etwas wünschen könnte, wären es Zeit für Erklärungen und eine gewisse Fehlertoleranz – plus vielleicht etwas mehr Geld. Denn der Ausbildungslohn ist wirklich wenig für die Arbeit, die man leistet.“
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