Die Verbräuche von Wasser, Strom und Dippmitteln (und somit die Kosten) schwanken bei Melkrobotern deutlich. Die wichtigsten Hebel, um im Alltag Kosten einzusparen:
- Wartungsroutinen etablieren (Strom),
- Einstellungen der Reinigung überprüfen (Wasser und Strom),
- Dippmittelverbrauch kontrollieren.
1. Wartung muss Routine werden
Für jeden Roboter sind vom Hersteller bestimmte Wartungs- und Kontrollroutinen vorgesehen. Es empfiehlt sich dringend, diese einzuhalten und „sich zu eigen“ zu...
Die Verbräuche von Wasser, Strom und Dippmitteln (und somit die Kosten) schwanken bei Melkrobotern deutlich. Die wichtigsten Hebel, um im Alltag Kosten einzusparen:
- Wartungsroutinen etablieren (Strom),
- Einstellungen der Reinigung überprüfen (Wasser und Strom),
- Dippmittelverbrauch kontrollieren.
1. Wartung muss Routine werden
Für jeden Roboter sind vom Hersteller bestimmte Wartungs- und Kontrollroutinen vorgesehen. Es empfiehlt sich dringend, diese einzuhalten und „sich zu eigen“ zu machen. Denn z.B. schon eine leichte Leckage im Kompressor kann den Stromverbrauch um ein Drittel erhöhen! Problematisch, wenn das erst nach Monaten auffällt.
In vielen Kuhställen erhalten hochleistende Kühe durchaus 10 kg Kraftfutter über die Melkbox. Das ist nicht immer notwendig, um Melkroboter optimal auszulasten.
Etablieren Sie darum feste Kontrollroutinen in Ihrer Arbeitswoche.
- Prüfen Sie z.B. täglich, ob alles dicht ist (Tipp: morgens einmal genau hinhören – oft zeigt sich ein Problem schon am Geräusch!).
- Schreiben Sie einmal in der Woche an einem festen Termin die Zählerstände bei Strom und Wasser auf und kontrollieren Sie den Ölstand der Vakuumpumpe.
- Größere Eingriffe, wie z.B. eine Reinigung der Kühlrippen jedes Vierteljahr, lassen sich gut mit der Arbeit eines Servicetechnikers verknüpfen.
Dieser kann Sie auch beraten, die richtigen Kontrollpunkte auszuwählen. Wichtig: Regelmäßig und strukturiert kontrollieren! Ideal ist es, wenn Sie vor allen relevanten Verbrauchern (Kühlung, Warmwasserbereitung, Melken) eigene Stromzähler installieren lassen – so fallen Abweichungen schnell auf.
Automatisierung Milchproduktion
Automatisierung in der Milchproduktion kostet Geld. Ob einem die Folgekosten im Laufe der Jahre über den Kopf wachsen, hängt stark von der Planung ab.
2. Mit dem Techniker Reinigung einstellen
Ein Melktechnikhersteller muss Sorge tragen, dass die Milch-Qualitätskriterien (Keimzahl, Hygiene) von technischer Seite aus eingehalten werden können. Da er nicht wissen kann, wie der Bedienende „tickt“, ist meist ein Sicherheitszuschlag eingeplant. Das heißt, dass z.B. häufiger oder mit mehr Wasser gespült wird (plus mehr Strom für die Warmwasserbereitung), als eigentlich notwendig wäre. Kontrolliert ein Robotermelker die Milchqualität engmasching, ist es oft möglich, die Einstellungen des AMS zu kontrollieren. Das funktioniert aber nicht alleine, sondern nur in Absprache und Beratung mit dem Servicetechniker oder der -technikerin.
3. Dippmittelverbrauch im Blick behalten
Dipp-, aber auch Desinfektions- und Reinigungsmittel für milchführende Leitungen oder Vormelkbürsten können stark ins Gewicht fallen. In einer Praxiserhebung in Hessen aus dem Jahr 2016/17 fiel eine sehr große Spannbreite bei den Dosierungen auf (Übersicht 1 und 2). Die tatsächlichen Verbräuche wichen von den Zielwerten zum Teil erheblich ab!
Von Lely und DeLaval waren genügend AMS in der Praxiserhebung vertreten, um einen belastbaren Durchschnitt berechnen zu können. (Bildquelle: Bonsels/Steinhagen)
Tipp: Überprüfen Sie alle vier Wochen Mittelmenge sowie -konzentration. Füllen Sie dazu ein Litermaß mit Dippmittel, hängen die Lanze des Roboters hinein und teilen nach einer Zeit den Verbrauch durch die Anzahl der Melkungen. Je nach Herstellerangabe sollten pro Melkung 5 bis 7 ml Dippmittel auf die Zitzen aufgebracht werden – weicht dieser Wert stark ab, kann die Ursache im Sprühdruck (Manometer) oder in einer nicht auf die Viskosität des Dippmittels angepasste Düsengröße liegen.
Wie viel Reinigungsmittel der Roboter verbraucht, können Sie kontrollieren, wenn Sie einen neuen Kanister anschließen: Stand der Reinigungen notieren und den Kanister eine Woche später zurückwiegen. Außerdem sollten Sie die Dosierpumpen regelmäßig auf Verschleiß prüfen und die Dosierschläuche mind. jährlich wechseln (härten aus!). Das Reinigungsmittel sollte zudem an den Wasserhärtegrad angepasst sein (Servicetechniker).
Das kann am Ende leicht ca. 700 bis 800 € pro Jahr und Melkbox ausmachen (Übersicht 3). Denn passt man die Verbräuche auf die Dosierungsempfehlungen der Hersteller an (je 150 ml alkalischer/saurer Reiniger je Hauptreinigung, 5,4 ml/Dippen), summieren sich die Kosten auf nur noch 2.413 €/Jahr.
Prüfgebiet: Innenwirtschaft
Unterkategorie: Melkroboter
Hilfreich ist außerdem, das Management so auszurichten, dass möglichst viel Milch pro Melkung ermolken wird, oder anders herum: Jede „unnötige“ Melkung kostet Verbrauchsmittel und Geld! Also eventuell kranke Kühe oder Langsammelker organisiert melken, Melkanrechte bei Niedrigleistenden kontrollieren, Anrüsten optimieren, auf Melkbarkeit züchten, Milchleistung steigern...
Fazit
Das Risiko, dass die Verbräuche übermäßig steigen, weil Fehler Betreiberinnen oder Betreibern nicht früh genug auffallen, ist beim Roboter größer als im Melkstand. Der eigene Hebel ist mit Abstand der größte!
Einige Milcherzeuger melken sowohl mit Melkroboter als auch im Melkstand. Was steckt hinter dieser Strategie?