Technik
Welcher Sensor soll es sein?
Welches Sensorsystem zur Brunsterkennung und Gesundheitsüberwachung ist das richtige für den Betrieb? Eine Entscheidungshilfe und Meinungen von Praktikern.
Sie sollen die Arbeit im Stall erleichtern und verbessern: Sensorsysteme, die verschiedene Parameter an der Kuh erfassen und daraus konkrete Informationen zu Brunst, Krankheiten oder zur Kalbung liefern. Die Vielzahl der möglichen Funktionen und der Fabrikate ist groß und steigt weiter an. Da stellt sich die Frage: Welches System ist für Ihre Zwecke und für Ihre Herde am besten geeignet?
Vor der Kaufentscheidung sollten Sie sich fragen, welche konkreten Ziele Sie mit dem System verfolgen (siehe Übersicht). In welchem Bereich wünschen Sie sich eine Arbeitserleichterung? Eine Unterstützung kann z.B. bei der zeitaufwendigen Brunst- und Gesundheitsüberwachung sowie bei der Feststellung von stillbrünstigen oder auffälligen Kühen erfolgen. Auch Krankheiten, wie z.B. Milchfieber, Lahmheiten oder Mastitis, können mittels Sensorik frühzeitig erfasst und behandelt werden.


Was soll das Sensorsystem können?
In eigenen Untersuchungen zeigte sich, dass die Arbeitserleichterung insbesondere bei der Brunsterkennung von der bisher dafür eingesetzten Arbeitszeit abhängt. Die befragten Pilotbetriebe konnten ihren Aufwand für die Brunstbeobachtung durch das Assistenzsystem auf 50 bis 25% der vorher benötigten Zeit reduzieren.
Wie rechnen sich die digitalen Helfer?
Eine Kernfrage bei der Entscheidung für ein Sensorsystem ist der Investitionsbedarf. Er hängt ab vom Hersteller, der Ausstattung, dem Installationsaufwand und den betrieblichen Gegebenheiten. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen geht bei einem Anschaffungspreis von 18.000 € für 100 Sensoren von jährlichen Kosten in Höhe von gut 39 €/Kuh aus (Abschreibung auf 8 Jahre, Zinsen, Unterhalt). Mit der Anzahl der angeschafften Sensoren greift eine Degression der Kosten.
Praktiker berichten z. B. beim Einsatz von Brunstsensoren von einer sehr hohen Trefferquote von in der Regel über 90 % und damit verbunden von einer deutlichen Zeitersparnis. Nach Untersuchungen der LfL Bayern rechnen sich Brunstsensoren in Abhängigkeit von der Qualität des bisherigen Fruchtbarkeitsmanagements für die Mehrheit der Betriebe sowohl bei einer Milchleistung von 7.000 kg als auch bei 9.000 kg. Die Gründe dafür sind bessere Brunsterkennungsraten, die Zeitersparnis bei der Tierbeobachtung, geringere Remontierungskosten, kürzere Zwischenkalbezeiten und mehr Kalbungen im Jahr. Beim Jungvieh tragen die Sensoren zur Senkung des EKAs bei. -os-, -sl-
Im zweiten Schritt ist zu klären, welche Informationen bzw. welche Alarmmeldungen Sie vom System erwarten und welche Parameter die Sensoren dafür konkret erheben müssen. Erfasst werden können etwa die Aktivität und Inaktivität, das Wiederkäuen, die Pansenfunktion oder die Temperatur der Kühe.
Die meisten Systeme bieten die Möglichkeit, mehrere Parameter zu erfassen. Beispielsweise ermöglichen Pansenboli eine Temperaturmessung, woraus die Wasseraufnahme der Kühe abgeleitet wird. Damit verbessert sich die Gesundheitsüberwachung der Herde. In Betrieben mit Fremdarbeitskräften kann die Ortung von Interesse sein, da die gesuchte Kuh direkt angesteuert werden kann, ohne andere zu stören.
Welche Varianten gibt es?
Die Sensoren können entweder am Halsband...
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