Die Futteraufnahme der Kühe wird maßgeblich von der Stoffwechselgesundheit, der Qualität des Futters und der Verdaulichkeit der Futtermittel bestimmt. Aber auch andere Faktoren wie Überbelegung oder Futtervorlage können die Aufnahme beeinflussen. Wir haben Berater und Milcherzeuger u.a. nach Tipps zum Thema TM-Aufnahme gefragt.
Zusätzliche Fressplätze schaffen
Mobile Tröge können vielseitig und einfach angebracht werden, um zum Beispiel in Separationsbereichen zusätzlichen...
Die Futteraufnahme der Kühe wird maßgeblich von der Stoffwechselgesundheit, der Qualität des Futters und der Verdaulichkeit der Futtermittel bestimmt. Aber auch andere Faktoren wie Überbelegung oder Futtervorlage können die Aufnahme beeinflussen. Wir haben Berater und Milcherzeuger u.a. nach Tipps zum Thema TM-Aufnahme gefragt.
Zusätzliche Fressplätze schaffen
Mobile Tröge können vielseitig und einfach angebracht werden, um zum Beispiel in Separationsbereichen zusätzlichen Fressplatz für Kühe zu schaffen.
Wir nutzen Hänge- und aufstellbare Weidetröge, um zusätzliche Fressplätze im Kuhstall zu schaffen. Die Hängetröge sind an Abgitterungen, z. B. an den Stallaußenseiten, angebracht. Die Weidetröge nutzen wir in den Laufgängen, die nicht am Fressgitter sind. Die meisten Tröge sind somit überdacht, was Wassereintrag durch Niederschlag oder ein Austrocknen durch die Sonne verhindert.
Solange immer nur so viel Futter im Trog ist, wie die Kühe innerhalb eines halben Tages leer fressen, ist es aber auch kein Problem, wenn keine Überdachung vorhanden ist. Wir füttern zweimal täglich, dadurch sammeln sich nur wenig Restmengen oder Verschmutzungen an. Bei so geringen Restmengen lassen sich die Tröge von Hand gut reinigen, indem man sie einfach umdreht. Die Tröge gibt es von verschiedenen Herstellern.
Quelle: Julia Hewecker, Hessen
Futter in Melkroboter-Nähe
Damit Kühe genug Futter fressen können, sollte man in der Nähe der Melkbox mehr vorlegen. Roboterbetriebe füttern meist eine Teil-TMR, wobei ein Teil des Kraftfutters im Roboter gegeben wird. Gerade hier ist es wichtig, dass die Kühe immer ausreichend Futter vorfinden, damit es nicht zu starken Schwankungen des Pansen-pH-Werts kommt.
Ausreichend Futter sollte an jedem Fressplatz vorhanden sein. Die Kühe suchen nach dem Verlassen des AMS jedoch zuerst die roboternahen Plätze auf, sodass hier eine größere Futtermenge benötigt wird. Daher ist es sinnvoll, die Ration unterschiedlich intensiv zu verteilen. Dazu den Futtertisch gedanklich in zwei Hälften teilen. Auf der ersten, roboternahen Hälfte 2/3 des Futters verteilen und auf der roboterfernen Hälfte 1/3 ablegen.
Quelle: André Hüting, Tierarzt, Hamminkeln
Nur eine exakt gemischte Ration gewährleistet konstante Nährstoffaufnahmen und damit hohe Leistungen. Was beeinträchtigt die Mischgenauigkeit?
Den Futterrest im Blick
Zu viel Restfutter im Trog ist teuer, zu wenig sogar noch teurer – denn es begrenzt die Futteraufnahme! Um diese zu kontrollieren, empfiehlt sich daher, die Restfuttermenge täglich zu erfassen.
Auf dem Rischenhof in Uthlede (Niedersachsen) geschieht dies durch eine Tafel im Stalleingang.
Der Fütterer wiegt den Futterrest aus jeder der zehn Tiergruppen zurück, indem er die Reste in den Feststoffeintrag der Biogasanlage gibt. Die Gewichte für jede Gruppe werden auf die Tafel geschrieben und zusätzlich einmal pro Woche in eine Excel-Liste übertragen.
Ziel ist, bei den melkenden Kühen jeden Tag 3 %, bei Frischmelkern und Trockenstehern 5 % Futterrest vorzufinden. Unterschreitet der Wert diese Marke, heißt dies „Zero Event“. Solche „Nullnummern“ dürfen bei max. 5 % der Fütterungen bzw. bei einer Herdengröße wie auf dem Rischenhof max. 15 Mal pro Monat vorkommen. Tipp: Zielwerte statt in Prozent gerundet in Kilogramm angeben!
Dieses Vorgehen sensibilisiert Herdenmanager und Fütterer bezüglich veränderter Tierzahlen (Gruppenwechsel) und Trockenmasse-Schwankungen wegen des Wetters. Die Zahl der Zero Events sinkt. -
Quelle: Claus Christian Luerßen, Rischenhof
Tränke: Durchfluss messen
Kühe nehmen 50 bis 150 l Wasser pro Tag auf, im Sommer sogar bis zu 230 l. Dazu brauchen sie aber weniger als 30 Minuten! Daher ist der Wasser-Durchfluss der Tränke entscheidend, damit die Tränke schon während des Saufens wieder aufgefüllt wird. Ziel ist ein Wasserfluss je Tränke von mindestens 20 l/min.
Das können Sie leicht kontrollieren. Sie benötigen lediglich ein Gefäß mit Literangabe:
- Tränke leeren
- Gefäß unter die Öffnung halten
- Zeit stoppen, bis das Gefäß befüllt ist (z. B. drei Sekunden für einen Liter Wasser)
- Durchfluss/Minute berechnen (60 Sekunden / 3 = 20, mal einem Liter ergibt 20 l pro Minute. Dieser Durchfluss reicht aus!).
- Maximal 20 Kühe sollten sich eine Tränke teilen. Das Ziel dabei ist eine Tränkelänge von 10 cm je Kuh.
Alles gefüttert?
Kleine Rationen sind schwierig zu füttern. Ob ein Futtermischwagen auch bei kleinen Mischungen alles füttert, was er soll, kann man prüfen, indem man den Mischwagen einmal gründlich putzt (Arbeitsschutz!). Dann in der Waage Tara = 0 einstellen und Ration wie gewohnt mischen und füttern. Danach sollte die Waage 0 anzeigen. Falls nicht, bleiben Restmengen im Mischer und die gefütterte Ration hat einen verfälschten TS-Gehalt.
Quelle: Jan-Hendrik Puckhaber
Erst fehlte es an Massenertrag, und jetzt gibt es auch noch vermehrt Mängel in der Qualität: Schimmel und Hefen in der Maissilage 2022 lassen mancherorts bereits die Zellen steigen.