Hochschnitt bei Mais

Üppige Masseerträge, geringere Kolbenanteile (weniger Stärke) und im Verhältnis mehr Blattmasse sprechen bei Silomaisbeständen für einen Hochschnitt. Insbesondere in Jahren, in denen die Grasqualität (durchschnittlich <6,0 MJ NEL/kg) zu wünschen übriglässt. Ein Hochschnitt des Mais, also eine energiereiche Maissilage, kann einen Energieausgleich in der Ration schaffen und den Einkauf von Kraftfutter reduzieren. 

Ein Hochschnitt beim Mais bedeutet, dass die Stoppeln bis 10 cm unter dem Kolben stehen bleiben. Bei hochgewachsenem Mais kann die Stoppelhöhe so durchaus 50 cm und mehr betragen. Hochschnitt bietet eine gute Möglichkeit den Futterwert von Maissilagen zu steigern: Der Energiegehalt steigt um 0,1 bis 0,3 MJ NEL/kg. Der Rohfasergehalt sinkt durch den Verzicht des ligninhaltigen Stängels um etwa 1 bis 2%. Das führt auch zu einer höheren Verdaulichkeit der Silagen. Jedoch muss hierbei beachtet werden, dass die Strukturwirksamkeit sinkt. Der Aschegehalt kann durch einen Hochschnitt um 1 bis 2% reduziert werden.

Früherer Schnittzeitpunkt

Wichtig zu wissen: Der gewünschte TM-Gehalt von etwa 32 bis 38 % wird bei einem Hochschnitt eher erreicht - also Vorsicht, wenn die TS-Gehalte bereits hoch sind! Ein früherer Erntezeitpunkt hat mehrere Vorteile: Nicht nur dass die Restpflanze höhere Energiegehalte im Vergleich zu einem späteren Erntezeitpunkt aufweist, auch bleibt mehr Zeit für die Stoppelbearbeitung und Neubestellung des Ackers. Auch fällt die Mykotoxin-Konzentration im Mais geringer aus, sie nimmt mit zunehmender Standdauer der Maispflanzen zu.

Was gilt es zu beachten?

• Zu empfehlen ist in Maishochschnitt bei graslastigen Rationen. Nicht angeraten wird hingegen ein Hochschnitt sofern der Maisanteil in der Futterration 60 % übersteigt. Hier ist ein Hochschnitt durch den möglichen Strukturmangel nicht zu empfehlen.
• In knappen Futterjahren ist der Hochschnitt von Mais nicht zu empfehlen, da dieser zu einem Ertragsrückgang von circa 5 bis 7 % Trockenmasse führt.
• Den Maishäcksler im Hochschnitt zufahren erfordert etwas Übung. Insbesondere, wenn sich die automatische Bodenführung des Vorsatzes (Maisgebiss) nicht ausstellen lässt, was bei älteren Feldhäckslern der Fall sein kann. Die Stoppelhöhe kann durchaus 50 bis 70 cm bei hochgewachsenem Mais betragen.
• Bei der Fütterung muss bedacht werden, dass durch den geringen Fasergehalt eine geringe Strukturwirkung gegeben ist. Entsprechend muss die Ration angepasst werden.