Ackerfutterbau

Starthilfe für Klee und Luzerne

Einen satten Leguminosenbestand für Ackerfutter zu etablieren, ist nicht einfach. Vor allem, wenn es im Frühjahr zu trocken ist. Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden können.

Wenn Leguminosen nur schwer „in Gang kommen“

Ein zu niedriger pH-Wert im Boden ist ein häufiger Grund, wenn sich Feinleguminosen schwer etablieren lassen.
Auf frühjahrstrockenen Standorten sollte man Luzerne im Spätsommer bis Mitte August säen.
Von zu viel Stickstoff im Boden profitieren vor allem die Gräser in der Mischung.
Bei Leguminosen als Untersaat darf die Deckfrucht nicht zu dicht gesät sein.
Unser Autor:

Hubert Kivelitz

LWK NRW

Wenn Feinleguminosen wie Klee und Luzerne als Ackerfutter nach der Aussaat nicht so recht in Gang kommen wollen, sind meist mehrere Ursachen gleichzeitig dafür verantwortlich. Zu schaffen macht diesen stickstofffixierenden Arten in den letzten Jahren auf vielen Standorten vor allem die zunehmende Frühjahrstrockenheit zur Saat und danach. Zwar kann man die Witterung nicht beeinflussen, wohl aber bestimmte Einflussfaktoren, die die Anfangsentwicklung von Futterleguminosen beeinträchtigen.

Fehler bei der Saat

Zu niedriger pH-Wert: Bei Luzerne ist es häufig ein zu niedriger pH-Wert, der sie an einer guten Etablierungsphase hindert. Sie braucht mindestens pH 6 bis 7,5. Unter anderem damit das für den Stoffwechsel der Knöllchenbakterien nötige Molybdän überhaupt erst verfügbar wird. Eine Saatbettkalkung kann entsprechend günstigere Voraussetzungen in der Etablierungsphase schaffen.
Mangel an Grundnährstoffen: Ein optimaler pH allein reicht jedoch nicht aus, wenn die Grundversorgung an den Nährstoffen Phosphor, Kalium und Magnesium nicht mindestens in Versorgungsklasse C liegt. Eine gute Grundnährstoffversorgung ist vor allem auch eine wichtige Voraussetzung für das spätere Wachstum und die Ertragsbildung des Bestandes.
Zu grobes Saatbett: Das feine Saatgut von Luzerne, Rot- und Weißklee braucht – ähnlich wie Raps – ein besonders feines Saatbett, d. h. gut abgesetzt, nicht zu trocken, nicht zu nass. Grobe Kluten und Bodengefügestörungen in der oberen Krume reduzieren den Feldaufgang!
Zu tief abgelegt: Die optimale Ablagetiefe des Saatgutes beträgt 1 bis 2 cm. Fehlt in den Wochen nach der Saat Wasser, dann können konkurrenzstarke und trockenheitsverträgliche Unkräuter den Leguminosenbestand extrem unterdrücken. Dann kann sogar ein Umbruch erforderlich sein. Denn die Herbizidverträglichkeit der Leguminosen ist in dem sehr frühen Entwicklungsstadium noch relativ gering.
Bei der Saat zu trocken: Halten Sie beim optimalen Saattermin die Großwetterlage im Auge und säen Sie eher zum Ende einer Trockenphase. Die tiefwurzelnden Leguminosen Rotklee und Luzerne haben zwar gegen­über flachwurzelnden Gräsern Vorteile, aber erst, wenn deren Pfahlwurzeln in größere Bodentiefen vorgedrungen sind. Bei Standorten mit regelmäßiger Frühjahrstrockenheit, sollte man überlegen, die Leguminosen erst im Spätsommer zu säen.

Der richtige Saatzeitpunkt

Nicht zu spät im Herbst säen: Wer sich aufgrund gehäufter Trockenheit im Frühjahr für die Spätsommer- bzw. Frühherbstaussaat entscheidet, sollte die Luzerne bis spätestens Mitte August im Boden haben, denn sonst ist die Zeit für die Etablierung bzw. zur Herausbildung einer gewissen Winterhärte zu kurz. Rot- und Weißklee in Ackerfuttermischungen mit...


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