Milchprodukte werden im LEH wieder zum Lockvogel für die Kunden. So kostet Trinkmilch der Eigenmarken ab jetzt wieder bei den allermeisten Händlern nur noch 99 ct statt wie bisher ca. 1,15 € für Vollmilch. Fettarme Milch bekommt der Verbraucher in Kürze wieder für 95 ct statt für 1,05 € für fettarme Milch.
Für die Experten waren die jetzt vom Handel auf breiter Front angekündigten Preissenkungen absehbar: Die Nachfrage im Mopro-Regal schwächelt inflationsbedingt nach wie vor...
Milchprodukte werden im LEH wieder zum Lockvogel für die Kunden. So kostet Trinkmilch der Eigenmarken ab jetzt wieder bei den allermeisten Händlern nur noch 99 ct statt wie bisher ca. 1,15 € für Vollmilch. Fettarme Milch bekommt der Verbraucher in Kürze wieder für 95 ct statt für 1,05 € für fettarme Milch.
Für die Experten waren die jetzt vom Handel auf breiter Front angekündigten Preissenkungen absehbar: Die Nachfrage im Mopro-Regal schwächelt inflationsbedingt nach wie vor und da die Butter- und Käsepreise in den letzten Monaten deutlich nachgegeben haben, sei der Aderlass bei der Trinkmilch nur eine Frage der Zeit gewesen. Weitere Produkte der Weißen Linie, wie Quark, Sahne und Kondensmilch werden folgen.
Am Horizont zeichnet sich am Weltmarkt zwar auch vor dem Hintergrund der saisonal bereits leicht rückläufigen Anlieferung eine Tendenz zur
Stabilisierung ab, für die jetzt abgeschlossenen Kontrakt kam diese Entwicklung laut VMB aber zu spät.
Was das für die Milchpreise der nächsten Monate bedeutet, ist klar: Der seit Monaten anhaltende Aderlass wird anhalten. Während im Norden weitere Molkereien nun bald die 40 ct unterschreiten werden, bröckelt es im Süden bei den letzten Unternehmen auf unter 50 ct.
Kosten nicht mehr gedeckt
Auch in der EU und weltweit sind die Preise für Milcherzeugnisse spürbar gesunken. Laut EU-Kommission sank der Butterpreis innerhalb eines Jahres um 35 % auf mittlerweile 474 €/100 kg. Magermilchpulver brach um 39 % ein und Cheddar und Edamer um 15 %. Nur Emmentaler habe sich um 10 % teurer verkaufen lassen, als ein Jahr zuvor.
Der Milcherzeugerpreis dagegen habe in den ersten drei Monaten bei den EU-Molkereien für 1 kg Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen um 7,9 ct oder 13,5 % auf 50,4 ct/kg nachgelassen. Für April wird ein Abschlag um gut 3 % auf 48,8 ct/kg erwartet. Die Kommission rechnet in den nächsten Monaten mit weiteren Absenkungen beim Milchgeld und warnt angesichts der gestiegenen und immer noch hohen Produktionskosten davor, dass vielfach die Kosten in der EU-Milchproduktion nicht gedeckt sind.
Milchanlieferung: Höhepunkt überschritten?
Es gibt erste Anzeichen, dass der Höhepunkt in der Milchanlieferung an die Molkereien überschritten ist. In der letzten Woche sank die Menge um 0,2 % gegenüber der Vorwoche. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres sind es aber immer noch 1,9 % mehr.
Produktpreise: Stabil
Butter: Die Preise für das 250 g-Päckchen Markenbutter blieben im Vergleich zur Vorwoche stabil auf einem Niveau von 4,50 bis 5 €/kg. Das Blockbutter-Geschäft ist dagegen weiter zögerlich. Die Notierungen liegen zwischen 4,55 und 4,75 €/kg (lose Ware, 25 kg-Einheit).
Magermilchpulver: Auch bei Magermilch ist eine stabile Tendenz festzustellen, sowohl bei Ware in Lebensmittel- als auch in Futtermittelqualität. Analysten sehen in der beginnenden Urlaubszeit und den Feiertagen den Grund für einen ruhigeren Markt. Die Preisspanne ist nach Analysten mit Preisen zwischen 2.400 bis 2.600 €/t (25-kg-Säcke) allerdings weiter als sonst. Aktuell ist genug Ware da, durch die sehr gute Käsenachfrage und rückläufige Milchmengen könnte das Angebot in Zukunft aber sinken.
Plus für Spotmilch, Schwäche bei GDT
Vom Spotmilchmarkt kommt diese Woche ein positives Signal – auch wenn nicht klar ist, welche Mengen hier gehandelt wurden: So kletterten die Preise für Spotmilch in Norddeutschland um 2,5 ct nach oben auf 36,50 ct/kg, im Süden um 2 ct auf 38 ct und in den Niederlanden noch um 1 ct auf 35,5 ct/kg.
Ein Preisminus von 0,9 % gegenüber dem letzten Handelstermin vor zwei Wochen verzeichneten dagegen die Händler jetzt (Handelstermin 6. Juni 2023) an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT). Die durchschnittliche Preisnotierung lag diesmal für 23.119 t Ware bei 3.399 US-Dollar je Tonne (Durchschnitt aus den Verkaufserlösen von Milchfett, Milchpulver und Käse). Das entspricht einem Rückgang von 89 US-Dollar.
Quellen: u.a. ZMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, DCA, TrigonaDairyTrade, Age
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