Spanien: Molkereien klagen gegen Mindest-Milchpreis

Die spanischen Molkereien wollen das Verbot eines nicht kostendeckenden Milchpreises kippen. Der Molkereiverband FENIL hat daher jetzt eine entsprechende Klage beim Obersten Gerichtshof eingereicht. Die Begründung: Das Verbot eines nicht kostendeckenden Milchpreises kollidiere mit der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) für den Milchsektor. Sie sehe vor, dass alle Vertragselemente beim Verkauf von Milch frei verhandelbar seien. Außerdem könne das Verbot in Zeiten der Milchüberproduktion zu Absatzproblemen führen.
Die spanischen Milchbauern sind empört über das Vorhaben und verweisen darauf, dass die Erzeuger seit langem unter einer preisbedingten Rentabilitätskrise leiden würden. Das habe in den letzten Jahren zur Schließung tausender Betriebe geführt. Die Molkereien hätten sich zudem auch nicht immer an das bestehende Verbot gehalten. Zuletzt gab es Proteste seitens von Milcherzeugern über das Milchpreisangebot des Molkereiunternehmens Lactalis Puleva über 51 ct/kg. Laut spanischem Bauernverband seien aber erst 58 ct kostendeckend.
Das Verbot eines nicht kostendeckenden Milchpreises war 2020 mit einer Änderung des Lebensmittelkettengesetztes für jedes Glied der Produktionskette eingeführt worden.
Quelle: Age

Sinkende Milchpreise und anhaltend hohe Produktionskosten führen zu einer immer geringeren Kostendeckung. Steigende Milchmengen verschärfen die Situation.