Rumkommen, was sehen und sich für den Hof zuhause inspirieren lassen. Das war die Überlegung von Franziska Schuster, als sie sich nach der landwirtschaftlichen Lehre für die Arbeit als Betriebshelferin beim Maschinenring ihres Heimatlandkreises Weilheim-Schongau (Bayern) entschied.
Mitarbeit in vier Betrieben gleichzeitig
Jetzt nach einem halben Jahr im Einsatz sagt die junge Frau: „Das war genau die richtige Entscheidung.“ Auch wenn sie zugeben muss, dass die Belastung zeitweise...
Rumkommen, was sehen und sich für den Hof zuhause inspirieren lassen. Das war die Überlegung von Franziska Schuster, als sie sich nach der landwirtschaftlichen Lehre für die Arbeit als Betriebshelferin beim Maschinenring ihres Heimatlandkreises Weilheim-Schongau (Bayern) entschied.
Mitarbeit in vier Betrieben gleichzeitig
Jetzt nach einem halben Jahr im Einsatz sagt die junge Frau: „Das war genau die richtige Entscheidung.“ Auch wenn sie zugeben muss, dass die Belastung zeitweise sehr hoch ist. „Es gab Zeiten, da habe ich gleichzeitig in vier Betrieben ausgeholfen und kam nicht auf mehr als vier Stunden Schlaf pro Nacht.“ Im Vergleich dazu sei es aktuell mit nur zwei Betrieben recht entspannt. Frühmorgens fährt sie um 4.30 Uhr erst zum Melken, Füttern und Misten zu einem Milchkuhbetrieb und anschließend zum Misten und Füttern in einen Pferdestall. Danach hat sie bis zu der nächsten Melk- und Fütterungszeit gegen 16.30 Uhr frei.
Zur Person
Name: Franziska Schuster (19)
Ort: Forst (Bayern)
Beruf: Landwirtin und Betriebshelferin
Hobbys: Jungzüchter, Luftgewehrschießen im Schützenverein, Landjugend
Keine Vorurteile
Schuster unterstützt vor allem kleinere Milchkuhhalter im Landkreis, die noch in Anbindung wirtschaften, bei der Stallarbeit. Schon bei ihrer Einstellung als Betriebshelferin beim Maschinenring hat sie klar gemacht, dass sie für Einsätze im Haushalt nicht infrage kommt. „Das ist nicht mein Ding, ich möchte vor allem mit Kühen arbeiten.“ Eine klare Ansage von ihr bekam auch ein Betrieb, der ihre Hilfe eigentlich gar nicht gebraucht hat. „Denn es gibt so viele andere, die es nötiger haben, aber gerade kein Betriebshelfer verfügbar ist.“
Ihre Augen leuchten, als sie beschreibt, wie dankbar die Menschen für ihre Hilfe sind und wie schnell sie in die Familien integriert wird. Vorurteilen, dass man ihr als junger Frau die schwere Arbeit im Kuhstall nicht zutraut, ist sie bisher nicht begegnet. „Diese Erfahrung musste ich allerdings bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle zur Landwirtin machen.“ Bisher jedenfalls ist sie als Betriebshelferin noch nicht an ihre Grenzen gekommen. „Ich weiß mir zu helfen,“ sagt Franziska Schuster selbstbewusst.
Zukunft Selbstständigkeit?
Sie ist nicht traurig, dass ihr Bruder eines Tages den elterlichen Betrieb mit 70 Fleckvieh- und Braunviehkühen übernimmt. Denn ihre Zukunftspläne hat sie klar vor Augen: „Ab Sommer mache ich den Techniker und langfristig will ich mich als Betriebshelferin selbstständig machen oder als Herdenmanagerin arbeiten.“
Welche Trends beschäftigen Fleckviehzüchter und wie umgänglich sind Spitzenvererber in ihrem Zuhause? Das verraten uns Julia Hofmann und Katharina Warmuth.
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