„Ich bin überzeugt davon, dass man über die Direktvermarktung mehr Wertschätzung zurückbekommt“, sagt Leonie Wiewer. Sie steht vor ihrer Verkaufshütte auf dem Milchkuhbetrieb ihrer Eltern, 20 km südlich von Münster.
Steckbrief
∘ Name: Leonie Wiewer (23)
∘ Ort: Rinkerode (NRW)
∘ Ausbildung: staatl. gepr. Landwirtin
∘ Betrieb: 130 Milchkühe, Zucht und Direktvermarktung
∘ Hobbys: Kühe, Jungzüchter, Tennis
In den...
„Ich bin überzeugt davon, dass man über die Direktvermarktung mehr Wertschätzung zurückbekommt“, sagt Leonie Wiewer. Sie steht vor ihrer Verkaufshütte auf dem Milchkuhbetrieb ihrer Eltern, 20 km südlich von Münster.
Steckbrief
∘ Name: Leonie Wiewer (23)
∘ Ort: Rinkerode (NRW)
∘ Ausbildung: staatl. gepr. Landwirtin
∘ Betrieb: 130 Milchkühe, Zucht und Direktvermarktung
∘ Hobbys: Kühe, Jungzüchter, Tennis
In den letzten Jahren hat sie dort mit „Leonie’s Land“ einen eigenen Verkauf aufgebaut. Die Entscheidungen rund um die Direktvermarktung trifft sie größtenteils selbst. Auf dem Betrieb ihrer Eltern kümmert sie sich vor allem um die Besamungen sowie die Vermarktung und Ausstellung der Zuchttiere. Ansonsten springt sie ein, wo sie kann, da sie aktuell noch die zweijährige Ausbildung zur staatlich geprüften Agrarbetriebswirtin durchläuft.
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Geliebäugelt hatte die 23-jährige Hofnachfolgerin mit einer eigenen Vermarktung schon lange. Vor zwei Jahren investierte sie zuerst in ein selbstgebautes Hühnermobil. Daraus wurden schnell zwei. Zu den Eiern der 200 Legehennen kamen Rohmilch, Kartoffeln und Eiernudeln dazu. Seit letztem Jahr kann man auch sechs verschiedene Käsesorten aus der hofeigenen Milch dort kaufen. „Alle sechs Wochen kommt eine mobile Käserei und verarbeitet ca. 1.500 l unserer Milch zu 150 kg Käse.“
Mehr Sicherheit für den Betrieb
In der Direktvermarktung sieht sie ein Stück Sicherheit für den Betrieb, weil er so diverser aufgestellt ist. Außerdem steigt dadurch die Wertschätzung. „Die Leute kommen ganz bewusst hier auf den Hof und sind dankbar für die Produkte.“ Wenn der Verkauf ab Hof weiter gut läuft, kann sie sich vorstellen, andere regionale Produkte ins Sortiment mit aufzunehmen.
Ich bin überzeugt davon, dass man über die Direktvermarktung mehr Wertschätzung zurückbekommt“
Leonie Wiewer, Milcherzeugerin mit Direktvermarktung
Wo ihre Priorität ab dem Sommer liegen wird, weiß sie aber schon ganz genau: Dann will sie zu Hause mit in den Betrieb einsteigen und sich noch mehr ins Herdenmanagement einarbeiten – und wieder mehr mitmelken. „Ich möchte erst das Gefühl bekommen, den Stall gut alleine managen zu können“, sagt sie und lächelt. „Wenn ich meinen Platz gefunden habe, dann schaue ich, wohin es als nächstes geht!“
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