Eutergesundheit

S. uberis ist ansteckend

S. uberis gilt als ein Umwelterreger. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass er von Kuh zu Kuh übertragen werden kann. Das macht ihn so gefährlich.

19.04.2022 11:29 von

Gregor Veauthier

Wiederkehrende klinische Mastitiden machen in Deutschland bis zu 50 % aller Mastitiden aus. In einer Studie konnte mit Hilfe molekularbiologischer Stammvergleiche kürzlich jedoch gezeigt werden, dass wiederkehrende Infektionen eher die Ausnahme und Neuinfektionen mit anderen Bakterienstämmen die Regel sind. Nur aus 11 % aller wiederkehrenden klinischen Mastitiden konnte derselbe Erreger-Stamm wie in der vorhergegangenen Infektion isoliert werden.

Je nachdem, ob es sich um eine...

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Je nachdem, ob es sich um eine anhaltende (persistente) oder neue Infektionen des Euters handelt, unterscheiden sich die Bekämpfungsstrategien erheblich:

Eine persistente Euterinfektion könnte die Folge einer ungeeigneten oder unzureichenden antibiotischen Therapie sein, weshalb eine Anpassung der Therapie hier angebracht scheint.
Eine Neuinfektion wird hingegen durch einen hohen Erregerdruck begünstigt, weshalb anstatt einer Therapieanpassung, eine Verbesserung der Hygiene im Kuhstall vorgenommen werden sollte. Eine Reduzierung der antibiotischen Therapie erscheint hier möglich.

Zudem konnte in der Studie zum ersten Mal nachgewiesen werden, dass S. uberis, ein als umweltassoziiert geltender Mastitiserreger, von Kuh zu Kuh übertragen werden kann.

Mehr Hygiene ist die beste Therapie

S. uberis-Stämme aus Milchsekreten an klinischer Mastitis erkrankter Kühe wurden im Wartebereich vor dem Melkstand, auf dem Treibweg zur Weide, auf einer Tränke und im Zitzengummi nachgewiesen. Um Neuinfektionen mit S.uberis zu vermeiden, sollten denn auch präventive Maßnahmen (insbesondere verbesserte Hygiene im Liege- und Laufbereich) eher im Fokus stehen als eine Therapieintensivierung.

Quelle: Nicole Wente; Anwendung molekularbiologischer Stammvergleichstechniken in der klinischen Mastitisepidemiologie; Dissertation; Universität Rostock; 2021