Milch-Emissionen in Deutschland 46 % unter dem Durchschnitt

In Deutschland werde pro Liter Rohmilch etwa 1,1 kg CO2-Äquivalente freigesetzt. Weltweit liege der Durchschnitt bei 2,4 kg, so der LBV-Vizepräsident Heiko Terno beim „Brandenburger Klimagespräch“ im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Damit liegt Deutschland prozentual betrachtet 46 % unterhalb des Durchschnitts. Dabei handelt es sich aber keinesfalls um neue Erkenntnisse. Die Zahlen lassen sich bereits in Berichten der FAO aus 2010 und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) aus dem Jahr 2014 finden. Da sich die Berechnungsmethoden des CO2-Fußabdruckes zwischen verschiedenen Akteuren unterscheiden, tauchen immer wieder unterschiedliche Zahlen zu der Klimabilanz von Kuhmilch auf.
Das zeigt auch die finale Treibhausgasbilanz des Jahres 2021, die von Umweltbundeamt (UBA) ausgegeben wird. Laut UBA waren die Emissionen der Agrarbranche leicht rückläufig. Insgesamt wurden 1,8 % bzw. 1,1 Millionen Tonnen weniger Äquivalente freigesetzt. Insgesamt belief sich die Bilanz auf 68 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Das Bundes-Klimaschutzgesetz setzte für das Jahr eine Emissionsgrenze von 68 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent fest, die deutlich unterschritten wurde.
Die Unterschreitungen seien aber maßgeblich auf methodische Verbesserungen bei der Kalkulation der Emissionen zurückzuführen und in Teilen auf weiter sinkende Tierbestände, so das UBA.
Mehr zu dem Thema:

Zukunft mit Milch

Helfen weniger Kühe dem Klima? 

von Silvia Lehnert

Extreme Klimaaktivisten fordern die Abschaffung der Nutztierhaltung. Dabei kommen wir mit anderen Maßnahmen effizienter ans Ziel. Und zwar ohne die Lebensmittelversorgung zu gefährden.

Matthias Everinghoff setzt sich mit der Klimabilanz und den Emissionsquellen seines Hofes auseinander. Durch die Verbesserung der Bilanz spart er sogar Kosten.