Krähen: Kaum Hilfe in Sicht
Nur mit sehr hohem Aufwand lassen sich die Krähenbestände und damit die mancherorts immensen Schäden durch die Vögel in der Landwirtschaft reduzieren. Das ist ein Fazit einer vor kurzem stattgefundenen öffentlichen Anhörung im Landtag von Baden-Württemberg mit Landwirten, Umwelt-, Jagd- und Bauernverbänden sowie Wissenschaftlern.
Allein 2021 sind in Baden-Württemberg laut Bauernverband aus 21 Landkreisen 166 Schadensmeldungen eingegangen, bei denen Populationen von bis zu 200 Krähen auf Felder – vor allem bei Mais – eingefallen seien und Schäden bis in den fünfstelligen €-Bereich verursacht haben. Darüber hinaus verzeichnen viele Betriebe durch Schäden an den Silofolien bei Mais Futterverluste von bis zu 15 %.
Die Praktiker forderten mehr Möglichkeiten zur Bejagung der Krähen und mehr Flexibilität bei der Erteilung von Genehmigungen dafür. Aktuell kann die Rabenkrähe nur von 1. August bis 15. Februar ohne gesonderte Genehmigung außerhalb von Naturschutzgebieten bejagt werden. Über Einzelanordnungen der Jagdbehörden können allerdings die Schonzeiten verkürzt oder andere Jagdzeiten festgelegt werden.
Die Saatkrähe steht dagegen unter Schutz, für den Abschuss eine Genehmigung zu erhalten, ist aufwändig. Außerdem würden sie laut betroffener Landwirte oft zu spät erteilt. Hinzu komme, dass oftmals das Interesse der Jäger an einer Bejagung von Krähen sehr gering sei.
Zentrale Botschaft am Ende war, dass direkte Absprachen zwischen Landwirt und Jägern vor Ort schon im Vorfeld des Auftretens von Schäden getroffen werden müssten. Ziel müsse außerdem ein besseres Bestandsmonitoring, mehr regionale Experten zum Thema sowie einheitliche Regeln sein, da aktuell jeder Landkreis anders mit dem Problem umgehe.
Quelle: Landtag Baden-Württemberg