Herkunftskennzeichnung für Milch schwer umsetzbar
Darüber, ob eine national verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Milch sinnvoll wäre, herrschte im Rahmen des 13. Berliner Milchforum (16./17. März 2023) Uneinigkeit zwischen den verschiedenen Interessensvertretungen aus der deutschen Milchbranche.
Pro: Karsten Schmal vom Deutschen Bauernverband (DBV) erklärte, dass sich der Verband mehrheitlich für solch eine Kennzeichnung ausspreche, weil Verbraucher wissen möchten, wo das Produkt herkommt. Ohne eine nationale Kennzeichnungspflicht würde außerdem weiter der Anreiz für die Molkereien geschaffen, auf günstigere Milch aus dem Ausland zurückzugreifen. Hierzulande werden schließlich die Auflagen für Tierwohl und anderes hochgefahren, wodurch die Erzeugungskosten steigen.
Contra: Peter Stahl vom Milchindustrie-Verband (MIV) sprach sich gegen eine nationale Herkunftskennzeichnung aus. „Dies wird definitiv die Kosten der Molkereien erhöhen“, warnte der MIV-Vorsitzende. Und sei indes kaum realisierbar. Denn Milch wird in den Molkereien oft zerlegt, beispielsweise um den Fettgehalt einzustellen. Milchinhaltsstoffe und Konzentrate würden zudem zwischen den Molkereien, auch aus dem Ausland, gehandelt und dann wieder zu neuen Produkten vermischt. Er empfiehlt stattdessen eine freiwillige regionale Auslobung, wie Milch aus der Alpenregion oder von der Nordseeküste.
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Quelle: AgE