Klimaschutz
Mit Güllezusätzen Methan reduzieren?
Die Ammoniak- und Methan-Emissionen mit einem Güllezusatz wirksam zu senken, klingt verlockend einfach. Ist der Einsatz praxisreif?
Wer seine Methan- und Ammoniak-Emissionen im Betrieb senken will, sollte auch die Güllelagerung im Fokus haben. Denn die Emissionen aus Wirtschaftsdüngern machen von den Treibhausgas-Emissionen im Milchkuhbetrieb rund 10 % aus. Um sie zu reduzieren, ist es natürlich ideal, wenn die Gülle direkt nach ihrem Anfall in die Biogasanlage wandert. Doch das geht nicht immer.
Ansäuerung bisher effektivste Methode
Als Alternative bieten sich eine Vielzahl an Güllezusätzen an, die im Stall und im Lager – neben der Auflösung von Schwimmschichten oder einer besseren Fließfähigkeit – eine Reduktion der Ammoniak-Ausgasung (NH3) versprechen. Sie alle wirken auf unterschiedliche Weise, aber auch unterschiedlich gut. Von der Beratung wird bisher konzentrierte Schwefelsäure (96 %ig) als wirksamster Zusatz im Stall angesehen, der auch bei der Ausbringung noch Emissionen senken kann. Zudem sind die Mengen im Vergleich zu anderen Säuren deutlich geringer und damit auch die Kosten.
Die Säure sorgt dabei durch die Absenkung des pH-Wertes für eine Verschiebung des Ammonium-Ammoniak-Gleichgewichts in Richtung Ammonium (NH4), sodass weniger NH3 entweichen kann. In Versuchen ließ sich damit eine NH3-Reduktion von bis zu 50 % im Stall erzielen, im Lager bis zu 95 % und bei der Ausbringung noch ca. 30 %. Bei Methan (CH4) wird durch die Säure von einer möglichen Minderung um...
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