Weniger Milchaufkommen und höhere Milchpreise, aber eine große Unsicherheit, wie sich der Markt in den kommenden Wochen weiterentwickelt – das fasst die aktuelle Situation gut zusammen. Mittlerweile liegt der Auszahlungspreis für Milch im Juni bei 52,3 Ct/kg Milch. Analysten sind sich weitestgehend einig, dass die Milchmenge zum Winter hin weiter knapp bleiben wird. Die Knappheit könnte die Milchauszahlungspreise weiter nach oben treiben.
Doch wie wirken sich die hohe Inflation und...
Weniger Milchaufkommen und höhere Milchpreise, aber eine große Unsicherheit, wie sich der Markt in den kommenden Wochen weiterentwickelt – das fasst die aktuelle Situation gut zusammen. Mittlerweile liegt der Auszahlungspreis für Milch im Juni bei 52,3 Ct/kg Milch. Analysten sind sich weitestgehend einig, dass die Milchmenge zum Winter hin weiter knapp bleiben wird. Die Knappheit könnte die Milchauszahlungspreise weiter nach oben treiben.
Doch wie wirken sich die hohe Inflation und gestiegenen Energiepreise auf das Konsumverhalten und die Exportnachfrage aus? Die unsichere Lage erschwert konkrete Prognosen. Jedoch ist vorerst nicht mit einer plötzlichen Trendumkehr bei den Erzeugerpreisen zu rechnen.
Die aktuellen Schlagzeilen:
Milchmenge: Saisonaler Rückgang wieder eingesetzt
Die anhaltende Hitze in Deutschland zollt ihren Tribut: der saisonale Rückgang der Milchmengen hat wieder eingesetzt. In der 32. Woche erfassten die Molkereien 0,6 % weniger Milch im Vergleich zur Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde leicht überschritten (0,2 %). Im ersten Halbjahr 2022 wurde allerdings 1,5 % weniger Milch abgeliefert als im Vorjahr.
Auch in anderen Ländern stagniert die Milchmenge oder ist rückläufig. In der EU wurde im ersten Halbjahr diesen Jahres
0,6% weniger Milch abgeliefert. Insbesondere die Rückgänge in starken Produktionsländern wir Deutschland und Frankreich schlagen zu Buche.
Aufgrund der hohen Produktionskosten rechnen Analysten auch nicht mit einem deutlicheren Anstieg der Menge im nächsten Halbjahr, obwohl die EU-Milchpreise nochmals angezogen sind. Im Durchschnitt liegt der Preis im Juli 2022 bei 50,3 Ct/kg Rohmilch. Damit hat der EU-Milchpreis zur Mitte des Jahres die 50-Cent-Marke geknackt.
Kein starker Zuwachs bei der Biomilch
Die Biomilchanlieferungen sind im ersten Halbjahr 2022 zwar gestiegen, aber der Anstieg liegt bei Weitem nicht bei den Zuwachsraten der Vorjahre. In den ersten sechs Monaten wurde 2,6 % mehr Biomilch an die Molkereien geliefert, laut BLE Statistik.
Das weitere Milchaufkommen könnte von der großen Trockenheit und Hitze beeinflusst werden.“
Christine Rampold, AMI Marktanalystin Öko-Landbau
AMI Marktanalystin Christine Rampold prognostiziert, dass in großen Teilen Deutschlands das Futter im Winter durch die Dürre knapp wird. Das gilt jedoch nicht nur für die biologische Milcherzeugung, auch konventionelle Betriebe kämpfen mit der Hitze und Trockenheit. Ein Anstieg der Milchmenge ist daher sehr unwahrscheinlich.
Pulverpreise haben sich stabilisiert
Magermilchpulver: die Preise haben sich stabilisiert. Lebensmittelware wurde zu stabilen und leicht höheren Preisen gehandelt. Im arithmetischen Mittel stieg der Preis um 25 €/t auf 3.820 €/t. Futtermittelware entwickelte sich stabil und hielt das Niveau von 3.445 €/t. Nachdem ein guter Teil der Marktteilnehmer aus den Sommerferien zurückgekehrt ist, dürfte der Markt nun an Fahrt aufnehmen.
Am Markt für Magermilchpulver deutet sich eine beginnende Belebung an.
Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB
Butter: die Kontrakte wurden in der vergangenen Woche nicht neu verhandelt. Die Butterpreise blieben stabil. Auch die Notierung für Blockbutter wurde, laut Süddeutscher Butter- und Käsebörse e.V. unverändert fortgeschrieben. Es wird von einem leicht zurückgegangenen Absatz von abgepackter Butter berichtet.
Spotmilchpreise im Höhenflug!
Die Spotmilchpreise ziehen mit einem gewaltigen Sprung in die Höhe. Laut DCA liegt der durchschnittliche Spotmilchpreis in Deutschland in der 34. Kalenderwoche bei 61,75 €/100 kg. Im Vergleich zur Vorwoche ist da ein Zuwachs von 3,25 €/100 kg.
Quellen: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank, MEG Milch Board