Der Verbraucher reagiert auf die gestiegenen Lebensmittelpreise. Gerade erst hatte sich der Konsum nach der Corona-Pandemie wieder etwas beruhigt und der Außer-Haus-Verzehr angezogen. Schon wendet sich das Blatt wieder. Die Konsumenten decken sich aktuell vermehrt beim Lebensmitteleinzelhandel ein, bevorraten sich und speisen wieder zu Hause.
Das zeigt sich unter anderem beim Absatz von Schnittkäse, der in der vergangenen Woche erneut Preiserhöhungen um ca. 10 ct/kg erzielen konnte....
Der Verbraucher reagiert auf die gestiegenen Lebensmittelpreise. Gerade erst hatte sich der Konsum nach der Corona-Pandemie wieder etwas beruhigt und der Außer-Haus-Verzehr angezogen. Schon wendet sich das Blatt wieder. Die Konsumenten decken sich aktuell vermehrt beim Lebensmitteleinzelhandel ein, bevorraten sich und speisen wieder zu Hause.
Das zeigt sich unter anderem beim Absatz von Schnittkäse, der in der vergangenen Woche erneut Preiserhöhungen um ca. 10 ct/kg erzielen konnte. Rückläufig ist dagegen der Butterabsatz, auch wenn er im April laut Handelspanel von Nielsen IQ kurzfristig über dem Vorjahr landete. Ebenso stockt der Absatz von Bioprodukten und auch von veganen Alternativen. Laut Nielsen IQ habe das Wachstum hier nach zwei starken Jahren jetzt deutlich nachgelassen.
Der LEH und insbesondere die Discounter wissen diese Preissensibilität zu nutzen: Rabattaktionen mit Produkten der weißen und gelben Linie haben zugenommen und werden das auch in Zukunft tun.
Die aktuellen Schlagzeilen
Anlieferung stabil
Auch in dieser Woche bleibt die Milchanlieferung auf der Saisonspitze stabil. Lediglich 0,1 % mehr Milch verzeichneten die Molkereien gegenüber der Vorwoche. Während sich bei uns damit der Rückstand zur Vorjahreswoche auf 1,2 % verringerte, stieg er in Frankreich auf 2,2 % an!
Rohstoffe: Nachfrage steigt
- Butter: Für geformte Markenbutter sind die Preise nach wie vor auf einem Niveau von 7,64 bis 7,90 €/kg (250 g Päckchen) stabil. Durch die anstehenden Pfingstfeiertage und die Ferien zieht die Nachfrage etwas an. Bei den Preisen für Blockbutter konnte ein Preisanstieg realisiert werden. Die Spanne beträgt hier 7,18 bis 7,22 €/kg.
- Magermilchpulver: Die Preise für Magermilchpulver sind weiterhin fest, für Pulver in Futtermittelqualität sind sie gegenüber der Vorwoche leicht angestiegen. Die ZMB beschreibt den Markt aktuell als sehr ruhig. Einer begrenzten Verfügbarkeit steht eine Kaufzurückhaltung angesichts von höheren Preisforderungen gegenüber. Das gilt auch für Vollmilchpulver, das auf einem hohen Preisniveau (5.320 bis 5.470 €/t) stabil bleibt.
- Käse: Für Schnittkäse geht es bei Absatz und Preis weiter bergauf. Laut Süddeutscher Butter- und Käsebörse mache sich hier bereits eine Veränderung im Verbraucherverhalten bemerkbar: Die Verbraucher würden angesichts der allgemeinen Preissteigerung eher wieder zu Hause als im Restaurant essen. Emmentaler und Viereckhartkäse sind weiter sehr gut nachgefragt, allerdings fehlen die Mengen.
Spotmilchpreise legen zu
Am Spotmarkt legten die Preise in der letzten Kalenderwoche laut DCA Markten in den Niederlanden im Süden Deutschlands gegenüber der Vorwoche um 3,5 ct/kg auf 57 ct/kg zu. In Norddeutschland und in den Niederlanden selbst beträgt das Plus 3 ct auf 56,50 ct bzw. 55,50 ct/kg.
Kleiner Knick beim Kieler Rohstoffwert
Im Zuge des deutlichen Rückgangs der Preise für Magermilchpulver (- 4,1 %) sinkt auch der Kieler Rohstoffwert (ab Hof) für Mai 2022. Die Preiserhöhungen bei Butter um 3,4 % konnten diesen Rückgang offenbar nicht kompensieren. Gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2021 liegt der Wert im Mai 22 um 29,6 ct/kg bzw. um 80 % höher.
Quellen: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE