Fast 50 % der in Deutschland produzierten Milchprodukte werden im Ausland abgesetzt. Die Molkereien sind abhängig von den Weltmarktpreisen und der Nachfrage aus dem Ausland. Das Angebot ist da, die Lager sind gefüllt. Nur die Nachfrage ist verhalten. Das führt zu einem Ungleichgewicht, zu sinkenden Verkaufspreisen und das drückt auch auf den Milcherzeugerpreis. Eine Trendwende ist noch nicht in Sicht.
Alles scheint nun davon abzuhängen, wie sich die Milchmenge in den nächsten...
Fast 50 % der in Deutschland produzierten Milchprodukte werden im Ausland abgesetzt. Die Molkereien sind abhängig von den Weltmarktpreisen und der Nachfrage aus dem Ausland. Das Angebot ist da, die Lager sind gefüllt. Nur die Nachfrage ist verhalten. Das führt zu einem Ungleichgewicht, zu sinkenden Verkaufspreisen und das drückt auch auf den Milcherzeugerpreis. Eine Trendwende ist noch nicht in Sicht.
Alles scheint nun davon abzuhängen, wie sich die Milchmenge in den nächsten Monaten entwickelt. Langfristig wird das Milchaufkommen von wirtschaftlichen, politischen und klimatischen Faktoren beeinflusst. Kurzfristig steigt die Menge saisonal bedingt zunächst weiter an.
Milchaufkommen steigt weiter an
So lieferten die Milcherzeuger Anfang April innerhalb einer Woche 0,2 % mehr Milch an. Damit hat sich das Wachstum der letzten Wochen zwar etwas abgeschwächt, dennoch ist die Milchmenge in der 15. Kalenderwoche so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr. Die Differenz zum Vorjahresniveau beträgt 2,9 %.
Durch weniger Milch den Preisabsturz beenden?
Ein Bündnis aus Grünen, AbL, BDM und BUND Naturschutz in Bayern fordern die Bundesregierung auf, sich in Brüssel für die sofortige Freischaltung des Instruments des „freiwilligen Lieferverzichts gegen Entschädigung“ stark zu machen. Nur so könnten ein weiterer Milchpreisabsturz und drohende Marktverwerfungen noch abgewendet werden. Mehr dazu hier:
Milchgipfel fordert freiwilligen Lieferverzicht gegen Entschädigung
Geht es endlich aufwärts am Pulvermarkt?
Nach wochenlangem Abwärtstrend sind die Preise für Magermilchpulver in Futtermittelqualität in der 16. Kalenderwoche erstmals wieder leicht gestiegen. Das geht aus der aktuellen Berichterstattung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. hervor. Für Ware in Lebensmittelqualität hat sich der Preis auf dem Niveau der Vorwoche stabilisiert. „Die Situation ist weiterhin durch ein ausreichendes Angebot und eine eher zurückhaltende Nachfrage gekennzeichnet, was die kurzfristige Entwicklung bestimmt“, beschreibt Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin des ZMB, die Marktlage in einem aktuellen Bericht. Langfristig sei die weitere Entwicklung des Milchaufkommens entscheidend für die Preisentwicklung. Hier spielen jedoch viele Unsicherheiten wie wirtschaftliche, aber auch klimatische Faktoren eine Rolle.
Die Preise für abgepackte Markenbutter (250 g) blieben kontraktbedingt unverändert. Für Blockbutter wurde weniger bezahlt. Die Spanne verringerte sich am unteren Ende um acht Cent, am oberen Ende um 5 Cent auf 4,52 bis 4,70 €/kg.
Spotmilchpreise: Tiefpunkt noch nicht erreicht
Die Spotmilchpreise befinden sich nach wie vor auf niedrigem Niveau – ein starker Aufwind der Preise dürfte bei dem derzeitig hohen Milchaufkommen nicht zu erwarten sein. Bei den Spotmilchpreisen sei die Talsohle noch nicht erreicht, so Rik Loeters, Geschäftsführer von Trigona Dairy Trade, in einem aktuellen Marktkommentar. Die Trockenheit in den südeuropäischen Ländern könnte jedoch in Zukunft zu einer Umkehr des negativen Trends führen - vorausgesetzt, das Milchangebot sinkt.
Bei den Spotmilchpreisen ist die Talsohle noch nicht erreicht.
Rik Loeters, Geschäftsführer bei Trigona Dairy Trade
Quellen: u.a. ZMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, AgE, Rabobank, MEG Milch Board
Die hohen Niederschläge haben dazu geführt, dass viel Grünland nicht geschleppt und Gülle oft erst spät gefahren wurde. Das kann die Futterhygiene gefährden.