Ralf Klenk sichert einen Teil seiner Milch über die Hohenloher Molkerei ab. Dabei ist sein Ziel nicht immer der höchste Preis. Durch die Absicherung des Preises will er vielmehr Tiefpreise bei der Milchgeldauszahlung vermeiden. Wichtig ist Ralf Klenk zudem, die Liquidität des Betriebes über das ganze Jahr zu erhalten. In dem Festpreismodell sieht er dahingehend ein großes Potenzial!
Nach der Milchkrise 2016 hat die Hohenloher Molkerei das Festpreismodell zur freiwilligen Absicherung...
Ralf Klenk sichert einen Teil seiner Milch über die Hohenloher Molkerei ab. Dabei ist sein Ziel nicht immer der höchste Preis. Durch die Absicherung des Preises will er vielmehr Tiefpreise bei der Milchgeldauszahlung vermeiden. Wichtig ist Ralf Klenk zudem, die Liquidität des Betriebes über das ganze Jahr zu erhalten. In dem Festpreismodell sieht er dahingehend ein großes Potenzial!
Nach der Milchkrise 2016 hat die Hohenloher Molkerei das Festpreismodell zur freiwilligen Absicherung des Milchgeldes angeboten. Die monatliche Mindestmenge zur Absicherung sind 10.000 Liter. Das maximale Absicherungsvolumen liegt bei 30 % der Gesamtmilchmenge. Auf einer Plattform können Milcherzeuger den durchschnittlich angebotenen Auszahlungspreis an der Börse und die möglich abzusichernde Milchmenge verfolgen. Dies stellt monatlich eine neue Preisabsicherungsmöglichkeit dar.
„Das Festpreismodell schützt uns vor Tiefpreisen.”
Ralf Klenk
Ralf Klenk sichert seit 2019 erfolgreich Milch an der Warenterminbörse ab. 2020 hat er in fünf Monaten des Jahres Milch abgesichert. Insgesamt waren es 12 % seiner Milchmenge. Seiner Meinung nach ist die Absicherung ein Plus-Minus-Null-Geschäft. Man nehme nicht jeden Auszahlungstiefpunkt, jedoch auch nicht jeden Auszahlungshochpunkt mit. Ralf Klenk ist überzeugt von dem System.
Risikomanagement ist wichtig. Eine Möglichkeit, den überwiegend volatilen Märkten zu trotzen, ist die Absicherung des Milchpreises. Das geht ohne größeren Aufwand, wenn Molkereien mitziehen.
Einen weiteren Vorteil des Festpreismodells sieht Ralf Klenk darin, dass man sich als Milcherzeuger deutlich mehr mit dem Milchmarkt auseinandersetzt und somit besser informiert ist. Aus seiner Sicht sollten Landwirte mit kleinen Absicherungsmengen beginnen und sich langsam an das Modell herantasten. So ist auch er vorgegangen. Diesen März konnte sich der Landwirt einen Preis von 36 Cent sichern. Auch für drei weitere Monate in diesem Jahr konnte er schon solche Preise festlegen. Vielleicht ist das in weiteren Monaten auch möglich.
Aktuell nehmen nur sehr wenige Landwirte an dem Festpreismodell teil. Die daraus resultierenden geringen Milchmengen an der Börse ziehen zu wenig Käufer an. Eine Ausdehnung der abzusichernden Milchmenge würde mehr Käufer an diesen Markt locken. Daher hofft Ralf Klenk, dass in Zukunft mehr Landwirte das Festpreismodell der Hohenloher Molkerei ausprobieren. Davon erhofft sich der Milcherzeuger eine höhere mögliche Absicherungsmenge, denn er würde gerne mehr Milch absichern. Dies ist durch die bisher geltende Beschränkung der abzusichernden Milchmenge doch leider nicht möglich.
Zusammen mit seiner Familie bewirtschaftet Ralf Klenk einen Milchviehbetrieb mit 140 Milchkühen, weiblicher Aufzucht und etwa 120 ha Grün- und Ackerland im Landkreis Rems-Murr in Baden-Württemberg. 2005 hat Ralf Klenk einen neuen Kuhstall mit mehr Kuhkomfort errichten lassen. 2016 wurde ein neuer Abkalbestall und Melkstand ergänzt. Die Milchkühe werden seitdem in einem Side-by-Side Melkstand mit Platz für 24 Tiere gemolken. Der Herdendurchschnitt liegt bei 11.800 kg Milch. Die Jungrinder werden in dem alten Kuhstall gehalten.
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Mehr Risikomanagement, bitte!
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